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Enges Duell: Nürnbergs Peniel Mlapa (l), hier im Kopfballduell mit Toni Leistner, brachte die Gastgeber in Führung.

© dpa

Update

1:3 beim 1. FC Nürnberg: Polter hüben wie drüben

Unions Topstürmer Sebastian Polter gleicht den frühen Rückstand gegen den 1. FC Nürnberg aus - und verursacht dann einen Elfmeter, von dem sich die Köpenicker nicht mehr erholen.

Sebastian Polter und Bajram Nebihi saßen nach dem Abpfiff gedankenverloren auf der Bank. Die beiden Stürmer des 1. FC Union Berlin haderten mit der 1:3 (1:1)-Niederlage beim 1. FC Nürnberg. Während ihre Mitspieler bereits auf dem Weg in die mit rund 2000 Union-Anhängern gefüllte Gästekurve waren, mussten die beiden im Verlauf der zweiten Hälfte ausgewechselten Offensivspieler dazu erst von Unions Pressesprecher Christian Arbeit aufgefordert werden. Schnell gesellten sich die enttäuschten Polter und Nebihi noch zu den anderen Berliner Fußballprofis, die trotz des Verlustes des einstelligen Tabellenplatzes in der Zweiten Liga von ihren Fans gefeiert wurden – und das mit dem gesungenen „Monty-Python“-Klassiker „Always Look on the Bright Side of Life“.

Trainer Norbert Düwel tat sich schwer, die positiven Seiten an der ersten Pflichtspiel-Niederlage im Jahr 2015 zu sehen. „Ich bin sehr angefressen. Wir hatten einen guten Plan und waren gut vorbereitet. Davon haben wir leider sehr wenig auf dem Feld gezeigt. Wir sind durch einen katastrophalen Fehler in Rückstand geraten“, ärgerte sich der 47-Jährige. „Auch nach der Pause waren wir unaufmerksam. Diese Partie haben wir leichtfertig hergeschenkt.“

Eigentlich hätte es mal wieder ein schöner Nachmittag für Torjäger Polter werden können, obwohl die Nürnberger bereits in der vierten Minute durch Stürmer Peniel Mlapa nach einer Standardsituation mit 1:0 in Führung gegangen waren. Doch Polter glich bereits in der 17. Minute an alter Wirkungsstätte aus. Der 1:1-Pausenstand ging in Ordnung.

Sebastian Polter: Erst Ausgleich, dann Aussetzer

Kurz nach dem Seitenwechsel war Polter dann allerdings am entscheidenden Gegentreffer zum 2:1 für die Nürnberger beteiligt, als er nach einem Freistoß von Niclas Füllkrug mit der Hand im eigenen Strafraum zum Ball ging. Die Folge waren eine Gelbe Karte für Polter und ein Elfmeter-Treffer durch Jakub Sylvestr in der 54. Minute. „Es war eine unsinnige Situation im Strafraum“, sagte Polter hinterher. „Ich reiße aus Reflex meinen Arm hoch. Dafür könnte ich mich selbst in den Arsch treten. Ich weiß nicht, warum ich das mache. Da Torwart Daniel Haas hinter mir noch hätte eingreifen können, wäre Rot hart gewesen“, sagte er. „Trotzdem ist es meine fünfte Gelbe Karte. Ich fehle im nächsten Spiel. Ich habe meine Mannschaft damit geschwächt. Ich habe einen Fehler gemacht, für den man sich entschuldigen muss. Nürnberg hat zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich gedrückt.“

Union kam danach nicht mehr in die Partie zurück. Die Franken brachten kurz vor dem Abpfiff durch ihren besten Stürmer Sylvestr verdientermaßen noch den Treffer zum 3:1 zustande. Kein Wunder, dass der Union-Torhüter Haas bedient war, der in Nürnberg noch zu den besseren Köpenickern gehörte. Die Revanche für die 0:4-Pleite im Hinspiel gelang nicht. „Wir wollten etwas gut machen, weil wir zu Hause auf den Sack bekommen hatten. Und dann lassen wir uns in den ersten zehn Minuten den Schneid abkaufen. Wir können nicht immer die Tore so herschenken. Das darf nicht passieren“, sagte Haas.

Auch das 0:1 war ihm bitter aufgestoßen. „In der letzten Woche haben wir schon ein Tor nach einer Standardsituation bekommen. Wir haben das unter der Woche behandelt“, meinte Haas. „In Nürnberg bekommen wir wieder so ein Tor. Wir machen Sachen, die nicht abgesprochen sind, weil wir den Rückraum nicht besetzen.“

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