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Kopf runter. Christian Fuchs (links) und Julian Draxler nach einer desolaten Schalker Vorstellung. Foto: dpa

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1:3-Niederlage gegen Frankfurt: Schalke spielt Absteiger

Nach dem 1:3 gegen Freiburg muss Trainer Huub Stevens um seinen Job in Gelsenkirchen fürchten.

Die Blicke waren leer, die Ratlosigkeit stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Das 1:3 (1:2) gegen den SC Freiburg dürfte als der vorläufige Tiefpunkt der laufenden Saison für den FC Schalke 04 in die Saisonrückblicke eingehen. „Wenn wir einen Gegentreffer bekommen, fallen wir in uns zusammen. Man merkt einfach, dass wir in einer Scheiß-Phase sind“, sagte Verteidiger Christoph Metzelder. Fünf von 24 Punkten haben die Schalker zuletzt eingespielt, das ist im Normalfall die Bilanz eines Teams, das gegen den Abstieg spielt.

Die Freiburger sind mittlerweile an den Schalkern in der Tabelle vorbeigezogen. Und die seit Wochen anhaltende Kritik an Trainer Huub Stevens dürfte sich nach diesem desolaten Auftritt, der sich nahtlos in die Darbietungen der Vorwochen einreiht, noch vervielfachen. „Nach so einem Spiel muss ich erstmal meine Gedanken sammeln. Wenn wir Antworten haben, werden wir auch Antworten geben“, sagte Manager Horst Heldt, auf die Frage, ob der Niederländer auch noch in der nächsten Partie am Dienstag im DFB-Pokal gegen Mainz 05 verantwortlich sein wird. Heldt vermied es, eine Jobgarantie auszusprechen.

Die Schalker Verantwortlichen hatten vor dem Spiel viel probiert, um die Mannschaft wieder in die richtige Spur zu bekommen. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hielt eine deutliche Rede bei der Weihnachtsfeier der Profis. Manager Heldt versuchte in der Umkleidekabine ebenfalls verbal auf die Spieler einzuwirken. Und dann wurde auch noch ein neuer Rasen in der Arena verlegt, um die Spielfläche in einen optimalen Zustand zu versetzten. Anfänglich schienen sich diese Maßnahmen gegen Freiburg auszuzahlen. Die Schalker traten so auf, als wollten sie die trüben Wochen vergessen machen und legten viel Begeisterung in die Anfangsphase. Jefferson Farfan war es, der die anfängliche Überlegenheit zur Führung nutzte, nachdem Atsuto Uchida die gesamte Freiburger Abwehr mit einem langen Ball ausgespielt hatte. Um zu analysieren, was danach passierte, dafür müssten die Schalker wohl einen Psychologen bemühen. Unmittelbar nach dem Anstoß übernahm das Team aus dem Breisgau die Initiative und erspielte sich plötzlich beste Tormöglichkeiten, während die Schalker sich in höfliche und unbeteiligte Beobachter verwandelten. Erst scheiterten Cedric Makiadi und Jan Rosenthal knapp, nach 26 Minuten erzielten die Freiburger den mittlerweile verdienten Ausgleich. Rosenthal glich mit einem sehenswerten Volleyschuss aus. Und nur sechs Minuten später erhöhte Jonathan Schmid problemlos auf 2:1.

Die Schalker schafften es nicht mehr, auch nur einen konstruktiven Angriff aufzubauen. Die Verunsicherung der Mannschaft war greifbar, sie spielte geradezu desaströs. Und diesen bemitleidenswerten Zustand nutzten die Freiburger in der zweiten Hälfte weiter aus. Erneut war es der überragende Jan Rosenthal, der nach 61 Minuten mit einem Distanzschuss und einem weiteren Schalker Abwehrfehler zum 3:1 erhöhte. Die 60 620 Zuschauer in der Schalker Arena schwiegen danach – wohl nicht nur wegen der anhaltenden Fanproteste. Sportlich war alles gelaufen, nur Schiedsrichter Tobias Stieler sorgte noch für Aufregung, als er nach 80 Minuten erst Jan Rosenthal und eine Minute später Klaas-Jan Huntelaar mit Gelb-Rot vom Platz schickte.

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