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1. FC Union Berlin: Patrick Kohlmann: Ein Polsterer für Punkte

Der Linksverteidiger steht mit seiner bescheidenen Art symbolisch für den Erfolg des Berliner Zweitligisten. Kohlmann hat bisher noch keine Sekunde verpasst

Berlin - Eigentlich hätten die Spieler des 1. FC Union einigen Grund zum Abheben. Als Aufsteiger führen die Köpenicker vor dem heutigen siebten Saisonspiel gegen Rot Weiss Ahlen im Stadion An der Alten Försterei (18 Uhr, live auf Sky) auch die Tabelle der Zweiten Liga an. Doch sie sind vorsichtig. „Wenn wir am Ende im Mittelfeld landen, haben wir eine gute Saison gespielt“, sagt Patrick Kohlmann. „Es kommen noch schwierige Zeiten. Deshalb ist es ganz gut, wenn wir schon ein Punktepolster aufbauen können.“

Der Deutsch-Ire Kohlmann ist mit seiner bescheidenen Art ein sehr gutes Beispiel für den Erfolg von Union, mit dem er selbst auch einen ganz persönlichen Triumph verbindet. Der Linksfuß spielte bislang jede Sekunde in dieser Zweitligasaison. Die heutige Partie gegen Ahlen wird sein siebter Einsatz auf der linken Außenbahn sein – auf die gleiche Anzahl von Begegnungen kam der 26-Jährige noch am Ende der Rückrunde der Dritten Liga, nachdem er zuvor wegen einer Verletzung an Hand und Fuß seinen Stammplatz verloren hatte. „Meine linke Seite war komplett lahmgelegt“, erinnert er sich.

Der nach dem Ausfall verpflichtete Ex-Kölner Michael Parensen spielte sich in der Mannschaft fest. „Patrick hatte in der Rückrunde viel Pech“, sagt Unions Sportdirektor Christian Beeck. „Aber er hat den Kopf nicht hängen lassen.“ Laut Beeck spricht im Moment nichts dagegen, dass der im Sommer 2010 auslaufende Vertrag von Patrick Kohlmann verlängert wird.

Über einen Vereinswechsel dachte Kohlmann, der früher bei Borussia Dortmund und Rot- Weiß Erfurt tätig war, selbst in der Zeit seines Reservistendaseins nicht nach. „Ich habe immer daran geglaubt, dass ich immer wieder meine Chance bekomme“, sagt er. „Ich fühle mich privat und sportlich sehr wohl.“ Denn auch seine Partnerin Katharina, die extra nach Berlin gezogen ist, hat als gelernte Außenhandelskauffrau einen Bürojob gefunden. Wünschen sich die beiden nun den Aufstieg in die Bundesliga? „Natürlich will jeder Fußballer das Maximale erreichen“, sagt Kohlmann. „Aber es ist auch schon ein Traum, mit Union in der Zweiten Liga zu spielen.“

Wie sich die Bundesliga anfühlt, kann Patrick Kohlmann aber durchaus beschreiben. Am 13. November 2004 stand er in der Startelf der Profis von Borussia Dortmund bei der 0:1-Niederlage in Kaiserslautern. Kohlmann erinnert sich: „Ich habe mir das Innenband im rechten Knie gerissen. Deswegen war mein Bundesligadebüt schon nach 43 Minuten beendet.“

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