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Sport: 1. FC Union: Erst spät die Bremse gelöst

Die Forderung von Heiner Bertram stand lange Zeit unerfüllt im Raum. Dabei dürstete den Präsidenten des Fußball-Regionalligisten 1.

Von Karsten Doneck, dpa

Die Forderung von Heiner Bertram stand lange Zeit unerfüllt im Raum. Dabei dürstete den Präsidenten des Fußball-Regionalligisten 1. FC Union doch nur danach, mal eine richtige Siegesserie erleben zu dürfen. Dem Mann konnte geholfen werden. Nach dem 5:0 (1:0)-Sieg im Stadtderby bei Tennis Borussia konstatierte Bertram zufrieden: "Jetzt haben wir diese Serie." In allen acht Punktspielen nach der Winterpause blieb Union unbezwungen, feierte zuletzt sechs Siege in Folge. Und am Ostermontag im Auswärtsspiel in Düsseldorf bei der abstiegsbedrohten Fortuna droht der strahlenden Bilanz auch wenig Schaden.

Zum Thema Online Spezial: Schafft Union den Aufstieg? Der 1. FC Union steht jetzt dort, wo er auch am Saisonende sein will: an der Tabellenspitze. "Super", schwärmt Heiner Bertram, "einfach super." Nach dem Spiel im Mommsenstadion, bei dem ein paar unverbesserliche Union-Fans wieder einmal ihre gute Kinderstube daheim gelassen hatten und unter den 5946 Zuschauern durch kleine und weniger kleine Rüpeleien aus der Rolle fielen, stürmte der Präsident auf den Platz und herzte seine gar nicht mal so sonderlich ermatteten Spieler.

Nur Georgi Wassilew, der Union-Trainer, mochte in die allgemeinen Jubelchöre nicht einstimmen. "Wenn jemand nur das Ergebnis gegen TeBe sieht, der bekommt nicht den richtigen Eindruck davon, was auf dem Rasen wirklich passiert ist", sagte er. Über weite Strecken tat sich Union in der Tat erstaunlich schwer, bis dann das 2:0 von Emil Kremenliew nach einer Stunde alle Bremsen löste. Wassilew stellte fest: "Erst dieses zweite Tor brachte die Befreiung."

Natürlich: Als Trainer muss er tiefstapeln, kritisch bleiben, immer an Verbesserungen denken. Abwehrschwächen seiner Elf, selbst gegen TeBe in einigen Szenen erkennbar, überging Wassilew indes scherzend. "Das ist nun mal Fußball. Da erlauben wir dem Gegner auch schon mal, vor unser Tor zu kommen", meinte er mit einem Lächeln, das nur erfolgreichen Menschen eigen ist. Bertram betrachtet die Lage inzwischen weitaus optimistischer. "Ich vermute mal, wir sind stärker als im Vorjahr", urteilte er. "Und unser Trainergespann hat die Sache fest und sicher im Griff."

Dann könnten ja auch die offenen Personalfragen geklärt werden. Zum Beispiel: die Verlängerung des Trainervertrages. "Im Prinzip haben wir uns ja schon geeinigt, nur ist noch nichts schriftlich fixiert", sagt Bertram. Georgi Wassilew bleibt, wenn Union aufsteigt. "Wir haben seine Zusage, er hat unsere", so Bertram. Unions Mittelfeldspieler Ronny Nikol wird inzwischen von Energie Cottbus umworben. "Der wartet jetzt erst mal ab, bis sich die Verhältnisse geklärt haben. Würde er jetzt bei Cottbus unterschreiben, dann hätte er davon ja nicht allzu viel, wenn die absteigen und wir aufsteigen", meint Bertram.

Bleibt noch das Feilschen um Daniel Teixeira, der mit seinen beiden Treffern gegen Tennis Borussia in acht Spielen für Union nunmehr schon elf Tore erzielt hat. Dass, wie berichtet, bei den Transferverhandlungen mit dem KFC Uerdingen um Teixeira der Spielervermittler Werner Helleckes (Leverkusen) dazwischenfunkt, der die Werberechte an dem Spieler für sich reklamiert, beunruhigt zumindest Heiner Bertram keineswegs. "Wir nehmen das nicht so ernst", sagt er. "Herr Helleckes hat da ganz schlechte Karten."

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