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Norbert Düwel nach dem Fehlstart: "Wir müssen jetzt Dinge verändern."

© dpa

1. FC Union gegen den 1. FC Kaiserslautern: Norbert Düwel schlägt eine härtere Gangart ein

Unions Trainer Norbert Düwel greift schon zu Saisonbeginn vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zu recht drastischen Maßnahmen.

Die Fußballer des 1. FC Union haben eine außerordentliche Trainingswoche hinter sich. Es gab zwar am Dienstag den ersten freien Tag nach zwei Wochen ununterbrochenen Spielens, Trainierens oder Reisens. Doch am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag begann der Arbeitstag der Profis ungewöhnlich früh. Bereits um 7.15 Uhr war Treffpunkt. Um 8 Uhr erfolgte der Trainingsbeginn. „Wir müssen jetzt Dinge verändern. In der Art und Weise können und wollen wir uns nicht weiter präsentieren. Wir werden den allgemeinen Ablauf verändern“, sagte Norbert Düwel nach dem sieglosen Saisonstart und dem Aus im DFB-Pokal. Und der Trainer hat Wort gehalten: Bei Union hat eine härtere Gangart Einzug gehalten. „Es ist wichtig, einen neuen Fokus reinzubringen und so die Sinne zu schärfen“, meinte Düwel.

Vor dem sonntäglichen Heimspiel in der Alten Försterei (13.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Kaiserslautern sprach der Stadion- und Pressesprecher Christian Arbeit diesbezüglich vom „Land der Frühaufsteher“ – in Anspielung auf den Werbeslogan des Bundeslands Sachsen-Anhalt.

Allerdings sagt Düwel, dass mit dem frühen Weckerklingeln bei seinen Spielern nicht nur eine Strafmaßnahme verbunden sei. Man gehe auch dem aktuell sehr heißen Klima in Berlin aus dem Weg. „Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass diese Temperaturen das eine oder andere Körnchen ziehen. Das macht schon einen Unterschied, ob wir um 8 Uhr morgens oder zu einer unangenehmeren Zeit trainieren“, sagte Düwel. „Es ist aber auch schon so, dass ein bisschen Routine einfach durchbrochen werden musste. Wir haben keinen guten Start hingelegt. Dem darf man sich auch nicht verschließen. Alle Beteiligten haben das nach kurzer Eingewöhnungszeit als positiv empfunden.“

Auch in puncto Kaderpolitik schafft Düwel nun schon früher Tatsachen. Bereits am Freitag verkündete er, wer nicht in das 18-Mann-Aufgebot gegen Kaiserslautern berufen wird. Vor dem Spiel kam es sogar zur Aufsplitterung des Kaders. Verteidiger Toni Leistner, die Mittelfeldspieler Raffael Korte, Leonard Koch, Kenny Prince Redondo und Eroll Zejnullahu sowie Stürmer Bajram Nebihi sitzen beim Spiel gegen den Aufstiegsanwärter aus Kaiserslautern nicht nur auf der Tribüne. Nach Tagesspiegel-Informationen waren sie auch schon beim Abschlusstraining am Sonnabend nicht dabei. Während das Sextett um 10 Uhr mit Fitnesstrainer Daniel Wolf arbeitete, begann die Einheit des Hauptteams erst um 13.30 Uhr.

Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sind solche Maßnahmen eher ungewöhnlich. Es zeigt aber auch, dass Düwel auch aus den Reservisten mehr herauskitzeln möchte. Sind solche Maßnahmen aber nicht von Erfolg gekrönt, wird der Rahmen für ähnliche Sanktionen enger.

In der Vorsaison retteten zwei Kurztrainingslager in Kienbaum Union vor dem Versinken im Abstiegskampf. Dass das wieder nötig wird, glaubt in Köpenick noch keiner. Platz eins bis sechs wird nach wie vor angepeilt. „Wir haben uns Ziele gesetzt, die nach wie vor absolut realistisch sind. Ohne Ziele wird man nie etwas erreichen“, sagte Düwel. „Es ist nach zwei oder drei Spieltagen noch nichts entschieden. Die Saison ist ein Marathonlauf, kein Sprint.“

Verfolgen Sie das Union-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ab 13.30 Uhr live in unserem Zweitliga-Ticker.

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