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Union Berlins Björn Kopplin im Zweikampf mit dem Cottbuser Sven Michel (r).

© dpa

1. FC Union gegen Energie Cottbus 2:0: Ein kontrollierter Sieg

Endlich konnte der 1. FC Union seine Negativserie von zuletzt fünf Spielen ohne Sieg beenden. Am Montagabend gewannen die Berliner 2:0 gegen Energie Cottbus.

Entnervt drehte sich Boubacar Sanogo weg und begann zu schimpfen. Erst mit seinen Mannschaftskollegen, dann mit Schiedsrichter Deniz Aytekin. Jeder in der Nähe bekam Sanogos Frust zu spüren. Der Stürmer des FC Energie Cottbus hatte die Nase voll. Voll von den ungenauen Pässen, die ihn nie erreichten. Voll von der schwachen Vorstellung seiner Kollegen. Voll von der gesamten Situation. Sanogo war vor vielen Jahren ein mehr als passabler Stürmer in der Bundesliga gewesen, sogar Real Madrid hatte mal kurz an ihm Interesse gehabt. Das ist lange her. Inzwischen, 31 Jahre alt, spielt er beim Tabellenletzten der Zweiten Liga und sollte Sanogo im Sommer keinen neuen Verein finden, wird er sich wohl in der Dritten Liga verdingen müssen. Für Energie Cottbus sinken die Chancen auf den Klassenerhalt jedenfalls immer weiter. Beim 1. FC Union verloren die Brandenburger vor 20.766 Zuschauern am Montagabend 0:2 (0:1). Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt für Cottbus vier Punkte.

Während der Druck, gewinnen zu müssen, die Cottbusser verkrampfen lies, spielte der 1. FC Union befreit auf. Trainer Uwe Neuhaus hatte den Aufstieg in die Bundesliga nach der Niederlage gegen Sandhausen vor einer Woche schon für unmöglich erklärt. Unions Trainer unterstrich dies mit einer Personalie, die unter anderen Bedingungen wohl nicht zustande gekommen wäre. Statt Simon Terodde oder Adam Nemec begann Steven Skrzybski im Angriff, statt 4-2-3-1 ließ Neuhaus im 4-4-2-System spielen. Auch Martin Dausch und Björn Kopplin für den an Grippe erkrankten Marc Pfertzel durften sich beweisen.

Kein Druck von Cottbus

Die Änderungen erwiesen sich belebendes Element im zuletzt statischen Spiel der Berliner. Ziemlich genau eine Minute war vergangen, da brachte Kopplin eine flache Eingabe in den Strafraum, direkt zu Christopher Quiring. Der vergab jedoch die große Möglichkeit zur frühen Führung. An der Spielrichtung sollte sich in den folgenden 89. Minuten nichts ändern. Union kontrollierte das Geschehen, brauchte aber knapp eine halbe Stunde, um zum Torerfolg zu kommen. Einen Freistoß von Torsten Mattuschka bekamen die Cottbusser Verteidiger nicht aus dem eigenen Strafraum. Sören Brandy schnappte sich den Ball und schoss ihn aus der Drehung in den Winkel. Kurz vor der Pause hätte Union die Führung ausbauen müssen, aber der Cottbusser Torwart Renno reagierte blitzschnell bei einem Kopfball von Roberto Puncec. „Wir haben heute zu keiner Zeit Zweifel daran gelassen, dass wir das Spiel gewinnen wollen“, sagte hinterher Trainer Neuhaus. „Die Mannschaft hat nichts anderes zugelassen.“

Im Gegensatz zu anderen Gästemannschaften, die dem 1. FC Union zuletzt das Leben im Stadion An der Alten Försterei schwer gemacht hatten, kam Cottbus nie in die Situation, Druck auf den ballführenden Berliner ausüben zu können. Für ein anständiges Pressing schien dem Tabellenletzten die Kraft oder zumindest das Selbstvertrauen zu fehlen. Speziell in der Viererkette fehlte oft die Abstimmung, Unions Spieler kamen relativ leicht durch. So wie Michael Parensen nach gut einer Stunde. Doch anstatt selbst abzuschließen, entschied sich der Außenverteidiger für einen Querpass in die Mitte, welcher misslang. Auch Sören Brandy und Fabian Schönheim per Freistoß verpassten die Entscheidung. Diese stellte sich erst ein, als Skrzybski bei einem Konter den in der Mitte mitgelaufenen Brandy zum 2:0 bediente.

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