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1. FC Union: Shergo Biran: Bitte hinten anstellen

Shergo Biran gehörte im Drittligateam des 1. FC Union zu den besten Torschützen. Nach dem Aufstieg ist er im starken Sturm nur noch Ersatz. Seine Kontrahenten haben zehn der bisherigen elf Tore erzielt.

Von Katrin Schulze

Berlin – Irgendwann durfte sich auch Shergo Biran ins Getümmel stürzen. Die Einwechslung des Stürmers ging in der 81. Spielminute allerdings beinahe unter. Zu viel geschah beim 5:4 zwischen dem 1. FC Union und dem SC Paderborn am Sonntag. Drei Treffer fielen beim Zweitligaspiel noch, als Biran auf dem Platz stand – er selbst traf nicht, sondern Kenan Sahin. Zuvor waren schon die beiden anderen Köpenicker Angreifer Karim Benyamina und John Jairo Mosquera je zweimal erfolgreich gewesen.

Es war ein gewohntes Gefühl für Biran, seinen Mitspielern beim Toreschießen zuzuschauen. Lediglich einmal war der 30-Jährige in der laufenden Spielzeit in einem Punktspiel schon eingesetzt worden. Für fünf Minuten. „Ich muss mich nun mal entscheiden“, sagt Unions Trainer Uwe Neuhaus. „Für einige Spieler ist das sicher hart.“ Vor allem für Biran, zählte er in der vergangenen Drittliga-Saison neben Benyamina doch noch zu den erfolgreichsten Torschützen und zum Unioner Stamm.

Nun muss er sich hinten anstellen, weil die Konkurrenz schlicht zu gut für ihn scheint: Viermal traf Mosquera bereits, dreimal Benyamina und dreimal Sahin. Damit haben die Angreifer zehn der elf Berliner Saisontore erzielt. Sie sind hauptverantwortlich für die laut Trainer Neuhaus „unglaublich tolle Ausbeute von 13 Punkten aus fünf Spielen“ und für Tabellenplatz zwei. Gegen Paderborn schoss Benyamina aus spitzem Winkel per Volley ein wunderschönes Tor, danach tanzte sich der Kolumbianer Mosquera durch die Gästeabwehr, erzielte das 3:0 quasi im Alleingang.

„Alles läuft super“, sagt Sahin. „Die Hauptsache ist doch, dass wir viele Tore schießen. Wer das macht, ist dann egal.“ Das klingt artig. Dabei ist Sahin selbst schon Opfer des hochklassigen Wettstreits im Angriff geworden: Zunächst brauchte ihn Neuhaus nicht von Beginn an, danach stellte er den gelernten Stürmer als zentralen Mittelfeldspieler hinter die Spitzen – auch das funktionierte in Augsburg gut. Solange Benyamina und Mosquera sich so gekonnt durch die Abwehr spielen, wird Biran wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich mit der Rolle des Ersatzmanns anzufreunden.

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