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Kopfsache: Toni Leistner ist zuversichtlich vor dem Spiel gegen 1860.

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1. FC Union: Toni Leistner: Der defensive Drache

Vor dem Spiel gegen 1860 München gibt sich Unions Abwehrchef Toni Leistner zuversichtlich.

Toni Leistner konnte sich als inoffizieller Abwehrchef des 1. FC Union auch auf der Straße blicken lassen, als die Köpenicker nach drei Meisterschaftsspielen bereits acht Gegentore kassiert hatten. Doch nach dem jüngsten 4:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC ist die Gefühlswelt Leistners angenehmer. „Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Dann freut man sich als Abwehrspieler über die Null hinten. Das ist perfekt“, sagte Leistner. „Es waren zuvor einige unglückliche Tore dabei. Jetzt haben wir gegen Karlsruhe bis auf ein paar Fernschüsse und Freistöße aus dem Spiel heraus nicht viel zugelassen.“

Das soll möglichst auch im heutigen Auswärtsspiel bei 1860 München so sein, das um 18.30 Uhr in der WM-Arena von 2006 angepfiffen wird. Mit dem Spiel bei den Löwen beginnen für Union die bayerischen Tage. Am kommenden Mittwoch darf die Mannschaft von Trainer Jens Keller beim gut gestarteten Aufsteiger Würzburger Kickers antreten. Beide Vereine stehen aktuell zwei Punkte besser da als der Tabellenzehnte Union. Wenn die Berliner wie geplant im Vorderfeld mitmischen wollen, sollten sie den Aufwärtstrend von vier Pflichtspielen ohne Niederlage in Folge bestätigen.

Das sieht auch Leistner so. „Wir müssen auf jeden Fall nachlegen. Wir haben zwei Auswärtsspiele vor der Brust. Bei 1860 wurde viel Geld in die Hand genommen“, sagt der 26 Jahre alte Innenverteidiger. „Aber die Münchner sind noch nicht zu 100 Prozent eingespielt. Wir müssen genauso konzentriert unseren Stiefel herunterspielen wie gegen Karlsruhe.“

Leistner hat sich zu einem zweikampfstarken Spieler entwickelt

Leistner war am Sonntag der einzige Spieler, der wie Chefcoach Keller und Co-Trainer Sebastian Bönig beim Drachenbootrennen der Union-Fans das Team der Geschäftsstelle verstärkte. Eine Sonderbehandlung durch Keller hat das nicht zur Folge. „Bei mir sitzen alle Spieler mit ihm Boot“, sagte Keller lachend. Leistner könnte aber ein wichtiger Mosaikstein der Arbeit von Keller sein. Bei der Wahl zum Kapitän und Mannschaftsrat wurde Leistner in dieser Saison noch nicht berücksichtigt. Aber sein Wort hat inzwischen viel mehr Gewicht als bei seiner Verpflichtung vor zwei Jahren.

Leistner hat sich zu einem zweikampfstarken Spieler entwickelt. Leichtsinnsfehler macht der frühere Profi von Dynamo Dresden nicht mehr oft. Das fiel auch anderen Vereinen auf. Union war frühzeitig an einer vorzeitigen Vertragsverlängerung interessiert. Leistner ließ den Verein zunächst zappeln. Beide Seiten fanden dann Ende Juni einen Mittelweg, indem der 2017 auslaufende Kontrakt bis 2018 verlängert wurde.

So kann Union im Sommer 2017 theoretisch eine Ablöse für Leistner erzielen. Und Leistner hat etwas mehr Muße für die Familie. Die vergrößert sich nämlich im Dezember. Im Oktober wird geheiratet. Wie es sich für einen Profikicker gehört, geschieht dies in der Länderspielpause. Bis dahin hofft Leistner auf weitere Erfolge mit Union. Ein eigenes Tor wünscht er sich auch mal wieder. In 80 Zweitligaspielen für Dresden und Union gelang ihm das allerdings erst zwei Mal.

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