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1. FC Union: Verletzungssorgen im Tor

Massive Torwartprobleme trüben die Stimmung beim 1. FC Union. Im Streit mit dem ehemaligen Manager Christian Beeck ist dafür eine außergerichtliche Einigung erzielt worden.

Berlin - Die Hoffnung blieb im nassen Kunstrasen hängen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht verließ Marcel Höttecke unter der Woche das Trainingsgelände an der Hämmerlingstraße. Es ist noch nicht lange her, da hatte der Torwart des 1. FC Union den Wunsch geäußert, diese Saison möglichst ohne Verletzung zu überstehen. Nach nur zwei Meisterschaftsspielen ist bereits sicher, dass daraus nichts wird. Marcel Höttecke hat sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und muss das heutige Spiel gegen den SC Paderborn (18 Uhr, live bei Sky) laut Trainer Uwe Neuhaus mit einer Wahrscheinlichkeit von „99 Prozent“ als Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei verfolgen.

Höttecke ist also verletzt. Schon wieder. Zum dritten Mal seit seiner Ankunft in Berlin vor einem Jahr fehlt der 23-Jährige, weil sein Körper streikt. In der vergangenen Saison musste Höttecke wegen eines Muskelfaserrisses schon einmal mehrere Wochen pausieren. Für den verletzungsanfälligen Torhüter war die Sprinteinheit auf dem künstlichen Untergrund Gift und weil sich nur wenige Minuten nach Höttecke auch dessen Ersatzmann Jan Glinker nach einem Antritt am Oberschenkel verletzte, könnte Uwe Neuhaus heute ein echtes Torwartproblem bekommen. „Unsere medizinische Abteilung ist in der Pflicht, Jan wieder hinzubekommen“, sagt Neuhaus. „Wir haben die Hoffnung, dass er spielen kann.“ Um Glinkers Einsatzchance zu wahren, schonte Neuhaus seine Nummer zwei zuletzt.

Sollten Höttecke und auch Glinker nicht spielen können, würde der erst 18-jährige Kilian Pruschke zu seinem Debüt in der Zweiten Liga kommen. Uwe Neuhaus macht seinem Nachwuchsmann Mut: „Wenn Jan nicht spielen kann, hat Kilian für dieses Spiel unser vollstes Vertrauen.“ Aber dann fügt Unions Trainer noch eine Aussage hinzu, die verdeutlicht, dass ihm bei dem Gedanken doch nicht ganz wohl ist: „Für ein Spiel sehe ich kein Risiko.“ Pruschke ist erst 18 Jahre alt, vor nicht allzu langer Zeit hätte er noch für die A-Jugend auflaufen können. Erfahrung bei den Profis besitzt er keine. Seine Statur bezeichnet Neuhaus als „ungewöhnlich“ – eine nettere Umschreibung für klein. Pruscke misst nur 1,81 Meter und ist damit nicht nur optisch das Gegenteil zum 1,99 Meter großen Torwart-Hünen Höttecke. Was ihm an Länge fehlt, macht er aber durch Antizipation und gutes Stellungsspiel wieder wett. Als „technisch guten Torwart“ beschreibt Uwe Neuhaus seine eigentliche Nummer drei. Nun könnte der Nachwuchsmann ganz schnell zur vorübergehenden Nummer eins werden.

Für Uwe Neuhaus kommt das Problem auf der Torhüterposition zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der 1. FC Union hat einen klassischen Fehlstart hingelegt: Nur einen Punkt aus zwei Spielen, dazu das blamable Pokal-Aus gegen den Viertligisten Rot-Weiss Essen am vergangenen Wochenende. Ein notgedrungener Torwartwechsel dürfte die zuletzt so unsichere Hintermannschaft der Berliner nicht unbedingt stabilisieren.

Neben den Verletzungssorgen auf der Torhüterposition gab es für den 1. FC Union dennoch eine gute Nachricht. Am Donnerstag einigte sich der Verein mit seinem ehemaligen Manager Christian Beeck auf ein Vertragsende zum 30.6.2012. Beeck hatte nach seiner Freistellung im Mai eine unbefristete Gültigkeit seines Arbeitsvertrages geltend gemacht. Nun fanden beide Seiten eine außergerichtliche Lösung.

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