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Sport: 100 Prozent Jesus

Dem Himmel sei Dank: Die Brasilianer hatten es nach ihrem WM-Sieg sehr eilig, Jesus ihre Dankbarkeit auszusprechen. Zuerst bildeten die Spieler einen Kreis, fassten sich an den Händen, drückten abwechselnd die Köpfe auf den Rasen und blickten versonnen nach oben.

Dem Himmel sei Dank: Die Brasilianer hatten es nach ihrem WM-Sieg sehr eilig, Jesus ihre Dankbarkeit auszusprechen. Zuerst bildeten die Spieler einen Kreis, fassten sich an den Händen, drückten abwechselnd die Köpfe auf den Rasen und blickten versonnen nach oben. Ob das ein Gebet war oder ein heidnisches Ritual, konnte nicht geklärt werden. Auch unter den brasilianischen Fans in Yokohama gab es einige, die während des Freudentaumels die gefalteten Hände zum Himmel erhoben. Anschließend verbreiteten die Spieler die frohe Botschaft auch noch via T-Shirts: „I belong to Jesus“ war da zum Beispiel zu lesen, oder „100 Prozent Jesus“.

„Ich habe zweieinhalb Jahre lang damit verbracht, nach meiner Verletzung wieder gesund zu werden, und heute hat Gott mich und meine Mannschaft belohnt“, sagte der dankbare Torschützenkönig Ronaldo. Auch in Brasilien selbst pilgerten vor dem Spiel viele Fußballfans noch kurz in die Kirche, um Gebetskerzen für einen Erfolg der „Selecao" anzuzünden. Im kleinen Ort Coroa Vermelha im Nordosten tanzte kurz vor dem Morgengrauen der Stamm der Pataxo noch den Siegestanz: „Wir haben unsere Ahnen angerufen", sagte Häuptling Arua, der während der Zeremonie vor einem Fevernova kniete.

Und als die vielen von den Japanern handgefalteten Origamis vom Himmel segelten, schickten auch die Deutschen eine Nachricht in alle Welt - allerdings bedankten sich unsere Spieler nicht bei Jesus, sondern bei den Gastgeber-Ländern: „Thank you Japan and Korea“ stand auf der Frontseite. Und auf dem Rücken: „See you in Germany 2006“. Esther Kogelboom

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