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Vedad Ibisevic feierte seine Tore mit dem Baby-Jubel.

© dpa

Update

2:0 gegen den Hamburger SV: Vedad Ibisevic schießt Hertha BSC zum Sieg

Dank zweier Tore von Vedad Ibisevic gewinnt Hertha BSC mit 2:0 gegen den Hamburger SV und rückt in der Tabelle wieder nach vorne.

Möglicherweise war Hertha BSC schon nach einer halben Stunde ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde. Die Spieler des Berliner Bundesligisten bildeten den mutmaßlich größten Babywiege-Jubel der Fußball-Geschichte. Vedad Ibisevic hatte angefangen, nach und nach gesellten sich sämtliche Feldspieler an seine Seite. Es galt nicht nur die Geburt von Ibisevics Tochter zu feiern, sondern auch das vierte Saisontor ihres Vaters zum 1:0 gegen den Hamburger SV. Am Ende stellten die Berliner einen weiteren Rekord zumindest ein. Durch den 2:0 (1:0)-Sieg gegen den Hamburger SV haben sie nun 13 Punkte aus den ersten sechs Spielen geholt und sind damit genauso gut in die Saison gestartet wie 1970/71. „Glückwunsch an Vedad - ein schönes Timing“, sagte Hertha-Trainer Pal Dardai zu den vielen Erfolgserlebnissen seines Stürmers. „Alles ist gut gelaufen, es war auch ein überragender Zeitpunkt“, berichtete Ibisevic.

Es war zwar kein hochklassiges Spiel, das die 57.656 Zuschauer im Olympiastadion zu sehen bekamen, aber ein sehr ereignisreiches und damit durchaus unterhaltsames. Den Hamburgern war durchaus anzumerken, dass sie es beim Debüt ihres neuen Trainers Markus Gisdol besser machen wollten. Sie spielten mit großem Eifer, liefen in der ersten Halbzeit mehr als die Berliner, gewannen mehr Zweikämpfe – gingen also insgesamt ordentlich zur Sache. Der brasilianische Linksverteidiger Douglas Santos sah schon nach zwei Minuten die Gelbe Karte, bis zum Ende des Spiels wurden noch fünf weitere seiner Kollegen verwarnt.

Obwohl Hertha von Beginn an die spielstärkere Mannschaft war, hatten die Gäste nach zehn Minuten die erste gute Gelegenheit. Nach einer Kopfballvorlage des früheren Herthaners Pierre-Michel Lasogga stand Nicolai Müller frei vor Torhüter Rune Jarstein. Er versuchte es ebenfalls per Kopf, setzte den Ball aber über die Latte. Gleich darauf sah Herthas Abwehr nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld erneut nicht gut aus. Filip Kostic lief auf Herthas Tor zu, zog aus 13 Metern ab, verfehlte aber knapp das Ziel.

Hertha setzt seine starke Heimbilanz gegen den HSV fort

Die Doppelchance der Hamburger konterte Hertha fünf Minuten später mit einer Dreifachchance. Erst traf Mitchell Weiser nach einer schönen Vorarbeit von Alexander Esswein die Latte, gleich darauf lenkte Torhüter René Adler einen Schuss von Valentin Stocker zur Ecke, in deren Folge Genki Haraguchi den Ball mit einem Versuch aus der Distanz an den Pfosten setzte.

Herthas Trainer Pal Dardai hatte seine Mannschaft nur auf einer Position verändert. Für den verletzten Peter Pekarik rückte Alexander Esswein in die Startelf, der vor einer Woche in Frankfurt als Einwechselspieler ein Tor erzielt und eins vorbereitet hatte. Auch gegen den HSV verbuchte er wieder eine Torbeteiligung, wenn auch über Bande. Nach einer Ecke kam er an der Strafraumgrenze zum Schuss, der Ball wäre aber wohl weit am Tor vorbeigeflogen, wenn Lasogga ihm nicht den nötigen Drall verliehen hätte. Von seiner Hacke landete der Ball genau vor den Füßen von Vedad Ibisevic, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, das 1:0 zu erzielen.

Gegen keinen anderen Gegner hat Hertha BSC eine derart gute Heimbilanz wie gegen den HSV. Doch die Gäste wehrten sich nach Kräften. Zur Pause wies die Statistik bereits sechs Torschüsse für sie aus – so viele wie in ihren bisherigen fünf Saisonspielen zusammen. Bei einem musste sich Jarstein noch einmal mächtig strecken. Mit den Fingerspitzen wischte er einen Freistoß von Lasogga an die Latte. Und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte unterband Herthas Innenverteidiger Sebastian Langkamp nach einem Konter gerade nach das Zuspiel von Filip Kostic zum freistehenden Bobby Wood.

Ibisevic hat bereits fünf Saisontore erzielt

Zu Beginn der zweiten Halbzeit überließ Hertha dem HSV die Initiative und lauerte auf Konter. Gemessen an ihrem Tabellenplatz sahen die Bemühungen der Hamburger in dieser Phase gar nicht so schlecht aus, und nach einer knappen Stunde brachte Gisdol mit dem jungen Kroaten Alen Halilovic für den enttäuschenden Bobby Wood einen weiteren spielstarken Mann.

Alle Mühen aber waren spätestens 20 Minuten vor dem Ende vergebens – nachdem Ibisevic per Foulelfmeter sein fünftes Saisontor und das 2:0 für Hertha erzielt hatte. Albin Ekdal hatte Valentin Stocker zuvor im Strafraum zu Fall gebracht. Der Schwede hatte zwar mit der Fußspitze zuvor den Ball erwischt, anschließend aber auch die Knöchel Stockers, der sich dabei so verletzte, dass er ausgewechselt werden musste. Aber auch für die Hamburger war die Reise nach Berlin mal wieder eine schmerzhafte Erfahrung. Zum vierten Mal hintereinander schafften sie es im Olympiastadion nicht, ein Tor zu erzielen.

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