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Jubeltraube. Herthas Spieler bejubeln den Sieg gegen Schalke 04.

© dpa

Update

2:0 im Bundesliga-Spitzenspiel: Hertha BSC schlägt Schalke 04 und festigt Rang drei

Hertha BSC schlägt den direkten Verfolger Schalke 04 und festigt Rang drei. Die Tore für die Berliner erzielten Vedad Ibisevic und Niklas Stark.

Pal Dardai boxte sich mit der Faust seiner rechten ein paar Mal in die linke Hand, und mit jedem Hieb war von seinen Lippen dasselbe Wort abzulesen: „Fußball!“ „Fußball!“ Und noch mal „Fußball!“ Es war als maximales Lob für seine Mannschaft gedacht. Kurz vor der Pause war Dardais Mannschaft eine Kombination von betörender Klarheit gelungen. Der wieder einmal überragende Salomon Kalou hatte Genki Haraguchi bedient, der legte nur kurz ab zum deutlich besser postierten Vedad Ibisevic, und der Mittelstürmer vollendete mit einem platzierten Flachschuss zur 1:0-Führung für Hertha BSC.

Nach zuletzt einigen etwas schwerfälligen Auftritten sah das am Freitagabend tatsächlich wieder nach Fußball aus, was die Berliner vor 51 424 Zuschauern im Olympiastadion zeigten. Mit einem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg hielt sich Hertha den ersten Verfolger Schalke 04 vom Hals und festigte Platz drei. "Wir nehmen Spiel für Spiel und dann werden wir am Ende sehen, was dabei herausspringt", sagte Torhüter Rune Jarstein. Wenn die Berliner ihre klaren Chancen in der zweiten Hälfte konsequenter genutzt hätten, wäre die Begegnung für die Gäste sogar mit einem Debakel zu Ende gegangen. "Die Niederlage ist enorm bitter, enorm schmerzhaft", sagte Schalkes Mittelfeldspieler Johannes Geis, "heute war nicht unser Tag".

Auf dem neu verlegten Rasen im Olympiastadion spielte Hertha von Beginn an deutlich griffiger als fünf Tage zuvor bei der Niederlage in Hamburg. Möglicherweise lag das nicht nur am besseren Untergrund, sondern auch an Dardais personellen Umstellungen. Tolga Cigerci und Genki Haraguchi waren neu in die Startelf gerückt. Kapitän Fabian Lustenberger, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2019 verlängert hatte, saß erneut nur auf der Bank. Dazu blieb Peter Pekarik draußen. Seinen Platz rechts hinten in der Viererkette nahm Mitchell Weiser ein.

Fast 3500 Tage waren seit Herthas letztem Sieg gegen Schalke vergangen

Cigerci, der als zweiter Sechser neben Per Skjelbred spielte, machte wie die gesamte Mannschaft einen sehr wachen Eindruck, er war viel unterwegs und hatte zur Pause von allen Spielern auf dem Feld die meisten Ballkontakte. Auffälligster Berliner aber war wieder einmal Salomon Kalou, der nach knapp zehn Minuten auch die erste Chance des Spiels vorbereitete. Der Ivorer zog zwei Schalker auf sich, bediente Vladimir Darida am Fünfmeterraum, doch der Schlenzer des Tschechen war zu harmlos, um Fährmann zu überwinden.

Den Schalkern war das Selbstvertrauen nach zwei Siegen hintereinander durchaus anzumerken, sodass sich ein sehr ansehnliches und intensives Spiel auf ansprechendem technischen Niveau entwickelte. Allein an klaren Torchancen mangelte es ein wenig, was aber auch an der leidenschaftlichen Defensivarbeit beider Teams lag. Die beste Gelegenheit der Schalker vor der Pause hatte Klaas-Jan Huntelaar. Nach einer Flanke des Rechtsverteidigers Junior Caicara von der Torauslinie kam der Holländer frei zum Kopfball. Torhüter Rune Jarsteiner streckte sich mit jedem seiner 190 Zentimeter Körperlänge und lenkte den Ball zur Ecke. Auf der anderen Seite parierte Fährmann einen Volleyschuss von Tolga Cigerci.

Zu Beginn der zweiten Hälfte überließ Hertha den Gästen bereitwillig die Initiative. Die Berliner zogen sich zurück, verschoben geschickt im Block und versuchten die Lücken zu schließen. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff misslang das allerdings gründlich, weil Haraguchi nicht aufpasste. Denis Aogo lief in seinem Rücken davon, tauchte frei vor Jarstein auf, setzte den Ball aber am Pfosten vorbei. Hertha lauerte auf Konter, vor allem über den unwiderstehlichen Kalou, der unmittelbar nach Aogos Chance in letzter Not von Roman Neustädter gestoppt wurde.

Fast 3500 Tage waren seit Herthas letztem Sieg gegen Schalke vergangen. Mitte der zweiten Halbzeit kamen die Berliner ihm ein entscheidendes Stück näher. Nach einer Ecke von Darida stand Niklas Stark am Fünfmeterraum völlig frei, sein Kopfball senkte sich am langen Pfosten zum 2:0 ins Tor. Es war der erste Treffer des Innenverteidigers für Hertha. Schalkes Trainer André Breitenreiter brachte unmittelbar danach mit Franco di Santo und Leroy Sané zwei neue Offensivspieler, doch den Versuchen der Gäste fehlte nun jegliche Struktur, sodass Herthas Erfolg nicht mehr ernsthaft in Gefahr geriet. Zum zwölften Mal in dieser Saison blieben die Berliner ohne Gegentor; sie hatten sogar genügend Gelegenheiten, noch deutlich höher zu gewinnen.

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