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Joel Matip machte mit seinem 2:0 alles klar für Schalke.

© Reuters

2:0-Sieg gegen Basel: Schalke vom Glück begleitet ins Achtelfinale

Der FC Schalke 04 gewinnt das Endspiel um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League gegen den FC Basel. Allerdings gab es auf dem Weg zum 2:0-Erfolg auch Unterstützung von unerwarteter Seite.

Es war die gute Nachricht, die sich kaum noch jemand beim FC Schalke 04 vorstellen konnte. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller besiegte am Mittwochabend den FC Basel 2:0 (0:0) und gewann gegen die Schweizer das Endspiel um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Nach den intensiven und belastenden Debatten um die Amtsführung von Keller und den jüngsten Misserfolgserlebnissen verschaffte sich Schalke mit diesem Erfolg ein schon beinahe vergessen geglaubtes Glücksgefühl – und für die kommenden Tage auch ein wenig Ruhe. "Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Da war so viel Druck auf den Spielern", sagte Kevin-Prince Boateng.

Allerdings dürfte das Spiel im Nachklang noch Diskussionen nach sich ziehen, weil das italienische Schiedsrichtergespann absurde Fehlentscheidungen zugunsten der Schalker traf. Auch wenn das Spiel am Ende klar für die Königsblauen endete, war es geradezu erstaunlich, wie mutig die Mannschaft von Trainer Murat Yakin in den ersten Minuten auftrat. Auch weil die Schalker die Basler gewähren ließen. Schalke zog sich zunächst weit in die eigene Hälfte zurück und versuchte Kompaktheit herzustellen und wenig Raum anzubieten. Wie bereits gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga vier Tage zuvor war das Schalker Motto auch diesmal zu reagieren und bei Ballverlusten des Gegners mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen.

Schalke benötigte beinahe zehn Minuten, bis sich die hohe Fehlerquote auf ein Normalmaß reduzierte. Nach elf Minuten wären die Schalker mit ihrer zurückhaltenden Spielweise beinahe zum Erfolg gekommen. Nach einem Konter über Jefferson Farfan hatten die Schweizer enormes Glück, Taulant Xhaka schoss den Ball an die eigene Torlatte, Kevin Prince Boateng hatte zuvor mit letztem Einsatz versucht, den Ball zu erreichen und irritierte dadurch den Gegenspieler. Im Nachschuss klärte Fabian Schär Max Meyers Schuss auf der Torlinie.

Beim 2:0 übersahen die Schiedsrichter gleich vier Schalker im Abseits

Es entwickelte sich in der Folge ein ausgeglichenes Spiel, das seinen nächsten Höhepunkt in der 31. Minute haben sollte. Der erst wenige Sekunden zuvor für den verletzten Kapitän Benedikt Höwedes eingewechselte Adam Szalai wurde von Basels Ivan Ivanov an der Strafraumgrenze umgerissen. Der italienische Schiedsrichter Paolo Tagliavento wertete diese Aktion als Notbremse und zeigte dem Verteidiger die Rote Karte – eine strittige Entscheidung.

Boatengs Freistoß aus aussichtsreicher Entfernung war allerdings leichte Beute für Torhüter Yann Sommer. Erst kurz vor dem Ende der ersten Hälfte sollte die personelle Überzahl auch Folgen haben. Den Schalkern gelang es für einen kurzen Zeitraum, nachhaltigen Druck zu erzeugen. Allerdings wurden die Schalker nur noch einmal gefährlich, aber Sommer konnte gegen Farfan in letzter Sekunde klären. Die Schalker hatten nun für den zweiten Durchgang beste Voraussetzungen, den erlösenden Treffer zu erzielen. Und diese ließen sie sich nicht nehmen. Nach 50 Minuten war es Farfan, der den Ball von der rechten Seite auf den langen Pfosten flankte. Julian Draxler stand richtig und bugsierte den Ball aus fünf Metern über die Torlinie zur Führung.

Die Vorentscheidung fiel dann sieben Minuten später. Nach einem Freistoß versuchten die Schweizer, eine Abseitsfalle zu stellen. Eigentlich war dieser Versuch auch gelungen, allerdings war der Linienrichter anderer Meinung. Er übersah gleich vier Spieler, die im Abseits standen und ließ weiterspielen. Eine offensichtliche Fehlentscheidung, wie es sie lange nicht mehr im europäischen Fußball gegeben hatte. Joel Matip blieb davon unbeeindruckt und verwandelte völlig freistehend zum 2:0 – das Spiel war entschieden. In Mönchengladbach wähnten sich die Schalker noch massiv benachteiligt, diesmal wurden sie dafür vom Glück geküsst.

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