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Salomon Kalou bejubelt seinen Treffer zum 2:0.

© dpa

Update

2:0-Sieg gegen den FSV Mainz 05: Hertha BSC verteidigt den dritten Tabellenplatz

Hertha BSC hat die Hinrunde mit einem souveränen Heimsieg beendet. Die Berliner gewinnen gegen Mainz mit 2:0 und sichern in der Tabelle Platz drei.

Als dieser vierte Advent gerade in die Dunkelheit kippte, wurde es richtig laut im ausgeleuchteten Olympiastadion. Vladimir Darida hatte soeben die Fußballprofis von Hertha BSC in Führung geschossen und damit die Zeichen auf Sieg gestellt. Der übergroße Teil der 39.835 Zuschauer krakeelte lautstark den Namen des Torschützen. Hertha-Fans müssen neuerdings nicht mehr zittern. Wenn ihre Mannschaft einmal in Führung liegt, bringt sie mit hoher Verlässlichkeit das Spiel auch nach Hause. So war es auch am Sonntag, am letzten Spieltag der Bundesliga-Hinrunde.

Mit dem 2:0 (1:0)-Sieg über den FSV Mainz veredelten die Berliner eine ohnehin schon historisch gute erste Saison-Hälfte. Manager Michael Preetz sagte nach dem Spiel: „Wir spielen ganz anderen Fußball als in der letzten Saison.“ Die Punktausbeute sei eine „unglaublich gute Marke“. Mit nun 32 Punkten aus 17 Spielen überwintert die Mannschaft von Pal Dardai als Tabellendritter auf einem direkten Champions-League-Platz, was wiederum den sanges- und feierfreudigen Anhang in Wallung versetzte. „Wir woll’n den Trainer sehen“, sangen sie nach dem Abpfiff, als sich die Hertha-Spieler schon vor ihnen in der Ostkurve eingefunden hatten. Und so machte sich Pal Dardai auch noch auf den Weg. Er sortierte sich in die Reihe seiner Spieler und hüpfte mit ihnen rhythmisch im Takt. „Wir wollten den Fans und uns ein gutes Weihnachtsgefühl schenken und das ist uns nun gelungen“, sagte der Trainer hinterher. „Wir können alle ein bisschen stolz sein.“

Das Spiel sollte aus Sicht der Berliner noch einmal ein Abbild der für sie zuletzt so erfolgreich verlaufenden Spiele gewesen sein, die sie bis vor auf Platz drei haben rücken lassen. Die Mannschaft von Pal Dardai bot eine gute Spielanlage, die auf Ballbesitz, sicherer Defensive und gut vorbereiteter Tormöglichkeiten gerichtet ist. In der ersten Halbzeit konnte Hertha sich einen Ballbesitz von starken 70 Prozent erspielen. Die Berliner erreichen das mit einer derart hohen Ballzirkulation, sodass Mainz, auch wenn es wollte, kaum in die Zweikämpfe kam.

Besonders Herthas Mittelfeld-Dreieck überzeugte

Nach einer Viertelstunde mündete diese Felddominanz zu einer ersten Chance. Nach einer Ecke, von Vladimir Darida getreten, köpfte John Anthony Brooks knapp am Mainzer Tor vorbei. Zehn Minuten später traf Herthas Sturmspitze Vedad Ibisevic nach einer scharfen Hereingabe von Marvin Plattenhardt von der linken Seite nur das Außennetz. Von den Mainzern, die ihrerseits die letzten sechs Spiele ungeschlagen geblieben waren, kam an diesem Nachmittag recht wenig bis gar nichts. Herthas zentrales Mittelfeld-Dreieck um Cheforganisator Per Skjelbred, Kapitän Fabian Lustenberger und dem Dauerrenner Darida stellte geschickt die Passwege zu, oder lief die Spielräume zwischen Abwehr und Mittelfeld geschickt zu.

Nach gut einer halben Stunde ging dann Hertha verdient in Führung. Nachdem Ibisevic einen langen Ball auf den nachrückenden Darida abgelegt hatte, ging der Tscheche allein auf das Mainzer Tor zu. Mit einer Köpertäuschung ließ er einen Mainzer Abwehrspieler aussteigen und zog dann von der Strafraumgrenze mit links ab. Seinen Flachschuss ins untere linke Eck konnte der Mainzer Torwart Karius nicht parieren.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wurden die Gäste dann etwas mutiger. Trainer Martin Schmidt hatte die Passivität seiner Mannschaft nicht gefallen. Doch die Berliner antworteten nur zehn Minuten nach Wiederanpfiff auf ihre Weise. Einen fast perfekt vorgetragenen Konter über Ibisevic vollendete der überaus emsige Salomon Kalou im Alleingang zum 2:0. Für den Ivorer war es bereits das neunte Saisontor in der Meisterschaft.

Pal Dardai verfolgte das Geschehen von der Seitenlinie inzwischen recht entspannt. Seine Mannschaft ist eingespielt, jeder kennt seine Aufgabe und auch wenn nicht alles klappt, so ist das Team mit Elan und Selbstvertrauen dabei. So gesehen kommt die Winterpause jetzt zu einer Unzeit. Andererseits brauchen auch gerade die Berliner als eine der laufstärksten Mannschaften der Liga eine Phase der Regeneration.

So richtig unter Druck sollte Hertha an diesem letzten Fußballnachmittag des Jahres nicht mehr geraten. Die Mainzer gaben sich zwar nicht auf, aber ihnen fehlten an diesem Tag die spielerischen Ideen und technischen Mittel, um die souveräne Heimmannschaft in Verlegenheit bringen zu können. Und so passten die Berliner sich den Ball noch ein wenig zu, gelegentlich entsprang dem dann noch eine hübsche Kombination - und das alles sehr zum Vergnügen des Anhangs, auch wenn kein Tor mehr herausspringen sollte.

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