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Erleichterung: Paderborn feiert Torschütze Alban Meha.

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Update

2:1 bei Hannover 96: SC Paderborn sendet Lebenszeichen

Der SC Paderborn gewinnt nach zehn sieglosen Spielen zum Abschluss des 21. Spieltags gegen Hannover 96 und verlässt die Abstiegsränge.

Von Christian Otto

Der Mann des Abends genoss es sichtlich, den Oberkörper des Abends zu präsentieren. Ein hauteng sitzendes Funktionsunterhemd hatte die schwere Aufgabe, die Muskelpakete von Alban Meha zusammenzuhalten. „Wenn der Ball flattert, ist das für jeden Torhüter schwer“, sagte der Verantwortliche eines Treffers, der es in sich hatte. Meha hatte zwölf Minuten vor Spielende einen wuchtigen Freistoß auf den Weg gebracht und den SC Paderborn zu einem 2:1 (0:0)-Erfolg bei Hannover 96 geschossen. Seine Stimmung und sein athletischer Körper signalisierten danach: Wenn ich will, dann kann ich es. Mehas wuchtiger Kunstschuss aus 25 Metern verblüffte mit einer wirklich kuriosen Flugkurve. Im Tor von Hannover 96 stand mit Ron-Robert Zieler immerhin ein amtierender Weltmeister. Es sah in der entscheidenden Szene aus wie ein Depp. Im Grunde hatte dieser Abend, der den Abschluss des 21. Spieltages in der Fußball-Bundesliga bildete, genau so und nicht anders enden müssen. Er lief merkwürdig, kurios und enttäuschend für den Gastgeber. Hannover 96 hat seit dem Rückrundenstart noch kein Spiel gewonnen, müht sich durch die Spieltage und lässt die nötige Leichtigkeit für gute Darbietungen vermissen. Die Niedersachsen hatten bezeichnenderweise eine Standardsituation benötigt, um durch Innenverteidiger Marcelo in Führung zu gehen. Mehr Sicherheit entstand daraus jedoch nicht.

Hannover 96: Als Tabellenzehnter im Abstiegskampf

Was auch immer Hannovers Profis derzeit versuchen – es will irgendwie nicht so recht gelingen. Das Team um Zieler benutzt die Vokabel „Abstiegskampf“ bereits, obwohl es immer noch Tabellenzehnter ist. Trainer Tayfun Korkut sieht das noch ein wenig anders und spricht lediglich von einer gefährlichen Situation. Das gellende Pfeifkonzert, das es am Sonntagabend vor 38.800 Zuschauern zu hören gab, kann ihm nicht entgangen sein. Es war so laut, dass es die Jubelgesänge der mitgereisten Fans überlagerte. „Wenn man gegen Paderborn spielt“, sagte Hannovers Schlussmann Zieler und ließ dieser Anmoderation so manche Beschreibung teaminterner Mängel folgen. Der Mann war sauer bis böse. Und es fiel ihm schwer, das große Flattern von Meha und das der eigenen Kollegen zu beschreiben.

Die besseren Beiträge zu einer eher mittelmäßigen Partie hatte der SC Paderborn abgeliefert. Dem Rückstand konnte der tapfere Aufsteiger das 1:1 folgen lassen, für das der eingewechselte Stürmer Srdjan Lakic per Kopfball zuständig war. Was dann Linksaußen Meha folgen ließ, war eine Demonstration von Willen und Entschlossenheit. Schon vor seinem Freistoß hatten die rund 2000 mitgereisten Paderborner Fans seinen Namen skandiert. Es ist bekannt, dass der kräftige Albaner einen ruhenden Ball in ein Geschoss verwandeln kann. „Ich weiß, dass ich damit nur das Tor treffen muss. Der Schuss heute kam erst in die Mitte, aber dann flattert er eben“, sagte der 28-Jährige. Der Mann kam in der Euphorie über den ersehnten Auswärtssieg und sein Tor so richtig ins Plaudern. Am Samstag empfängt der SC Paderborn einen gewissen FC Bayern aus München. Meha glaubt ganz fest daran, dass es selbst für Bayern-Torhüter Manuel Neuer richtig schwer werden könnte, seine wuchtigen Freistöße zu halten.

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