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Held im Abstiegskampf: Mit zwei Toren schießt Lukas Rupp seinen SC Paderborn zu drei wichtigen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten.

© Patrick Seeger, dpa

2:1 beim SC Freiburg: Lukas Rupp schießt Paderborn von den Abstiegsplätzen

Der SC Paderborn kann im direkten Duell mit Abstiegskonkurrent Freiburg einen wichtigen Auswärtssieg einfahren - obwohl es lange Zeit nach einer Niederlage aussieht.

Es dauerte einige Minuten, bis die Sieger in der Freiburger Arena endlich vom Rasen gingen. Es schien, als wollten die Paderborner Spieler noch ein Weilchen an dem Ort verweilen, an dem sie nicht nur einen überraschenden 2:1 (0:1)-Sieg landeten, sondern neue Hoffnung schöpften, doch noch den Bundesliga-Verbleib zu schaffen. Das kleine Wunder scheint für den Aufsteiger aus Ostwestfalen nach dem dritten Auswärtssieg nicht mehr unmöglich. Minutenlang ließen sich die Paderborner von ihrem Anhang im Schwarzwald feiern und tanzten vor ihren Fans.

Der nach gut einer Stunde eingewechselte Lukas Rupp schoss beide Tore für Paderborn. Nils Petersen hatte fünf Minuten vor der Halbzeit mit seinem siebten Treffer im neunten Spiel die Freiburger Führung geschossen. Paderborn verließ durch den Erfolg die Abstiegsplätze. Freiburg dagegen erlebte vor 24 500 Zuschauern einen bitteren Tag und verpasste den erhofften Befreiungsschlag.

André Breitenreiter lief nach dem Schlusspfiff jubelnd auf den Rasen, um jeden seiner Spieler zu umarmen. Anschließend dirigierte der Paderborner Trainer vor dem Fanblock die La-Ola-Welle. Matchwinner Lukas Rupp hatte eine wesentlich größere Belastungsprobe zu überstehen. Als er sich weigerte auf den Zaun zu klettern, zogen ihn einige Mitspieler, an Armen und Beinen packend, vor den Paderborner Fanblock. „Tanzen ist nicht mein Ding, aber das kann man ja noch lernen“, verteidigte sich der Mittelfeldspieler, der durch seinen Doppelschlag auf drei Saisontreffer kommt.

Günter trifft kurz vor Schluss den Außenpfosten

Lange hatte es nach einem Heimsieg für die Freiburger ausgesehen. Nach einigen Problemen in den ersten 20 Minuten stabilisierte sich das Freiburger Spiel und der SC war auf dem besten Weg, das Spiel zu kontrollieren. Admir Mehmedi und Petersen aber verpassten es zu Beginn, den Vorsprung auszubauen. Die Freiburger Abschlussschwäche – Christian Günter traf kurz vor Schluss den Außenpfosten – bot Paderborn die Chance, die Partie zu drehen. „Eine gute Hälfte reicht nicht, um Spiele zu gewinnen. Mir fehlen etwas die Worte, das ist ein ganz bitterer Nachmittag für uns“, sagte Freiburgs Kapitän Julian Schuster.

Nach der Pause investierte der Aufsteiger, den viele schon abgeschrieben hatten, in einer temporeichen Partie wesentlich mehr als die nun planlosen Freiburger. „Wir haben den ersten Schritt gemacht und gezeigt, dass wir mithalten können“, sagte Paderborns Coach Breitenreiter. „Wir machen weiter, auch, wenn uns alle abschreiben. Bei manchen tauchen wir als Bundesligist ja gar nicht mehr auf.“ In der Pause warnte Breitenreiter seine Spieler in einer emotionalen Rede, „dass wir so nicht in der Bundesliga bleiben werden“.

"Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen"

Seine Spieler nahmen sich die Pausen-Ansprache ihres Trainers zu Herzen, sie gewannen danach die meisten Zweikämpfe und boten den Freiburgern kaum noch Räume zur Entfaltung. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt“, analysierte Freiburgs Trainer Christian Streich. „Wir müssen jetzt wieder aufstehen und die neue, schwierige Situation annehmen“, sagte der frustrierte Streich weiter.

Das Restprogramm der letzten drei Bundesliga-Spieltage hat es für beide in sich. Freiburg muss gegen die Mit-Abstiegskonkurrenten Hamburger SV und Hannover 96 sowie gegen Bayern München antreten. Paderborn hat es noch mit dem VfL Wolfsburg, Schalke 04 und dem derzeitigen Liga-Schlusslicht VfB Stuttgart zu tun.

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