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Doppeltorschütze Kyle Wilson lässt sich feiern.

© Imago

2:1 gegen Düsseldorf: Die Eisbären Berlin werden lebendiger

Die Eisbären sind den Pre-play-offs am Dienstagabend ein gutes Stück näher gerückt. Gegen den Verfolger aus Düsseldorf setzten sich die Berliner nach zwei Treffern von Kyle Wilson durch.

Ein Schritt nach vorn, zwei zurück. Uwe Krupp war am Dienstagabend gut in Bewegung. Der Trainer der Eisbären wirkte mitunter sogar energischer in seinen Aktionen als sein Team. Auf dem Eis vor 10 521 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof sah das nämlich mitunter so aus, als hätten sich zwei Traditionsmannschaften getroffen, um in einem gemütlichen Spiel alte Zeiten aufleben zu lassen. Aber der Eindruck täuschte: Das war Überlebenskampf in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Tabellenzehnter gegen Zwölfter. Und Krupp konnte am Ende entspannt zur Kabine tippeln, denn seine Eisbären gewannen das Spiel gegen die Düsseldorfer EG 2:1 (1:0, 0:0, 1:1).

Mit dem Erfolg sind die Berliner den Pre-play-offs, also der Qualifikationsrunde zu den eigentlichen Play-offs, nach nunmehr 42 Spielen ein großes Stück näher gerückt. Für die Düsseldorfer dagegen sollte seit Dienstag klar sein, dass die Saison auch schon Anfang März vorbei sein kann und dass die Menschen aus der Region, die dann noch gutes Eishockey sehen wollen, nach Köln fahren müssen. Was aber natürlich kein echter DEG-Anhänger machen wird, jedenfalls nicht in Fankleid.

Old School: Die Eisbären spielten mit drei Sturmreihen und sechs Verteidigern

Der Absturz der Mannschaft von Christof Kreutzer ist sicher ein wenig tragisch für Düsseldorf und für die Liga, denn wo sonst spielen so viele deutsche Spieler und steht zudem noch ein Trainer mit Lokalkolorit an der Bande? Aber die Düsseldorfer zeigten auch in Berlin kein entschlossenes Eishockey gegen eine personell heftig geschwächte Mannschaft. Sechs Stammspieler fehlten den Eisbären auch am Dienstag, sie agierten mit drei Sturmreihen und sechs Verteidigern, richtig „Old School“ also, auf Tempo ließ sich mit so einer Besetzung nicht spielen. Kein Wunder, dass die Eisbären daher versuchten, erst einmal „defensiv sicher zu stehen“, wie ihr Angreifer Jamie MacQueen nach dem zweiten Drittel sagte.

Da lagen die Eisbären 1:0 vorn, nachdem Kyle Wilson schon im ersten Drittel ein frühes Tor im Überzahlspiel gelungen war. Tim Conboy, Düsseldorfer Verteidiger, hatte den Puck ins eigene Tor abgefälscht. Trotzdem: Das Tor war ein frühes Aufflackern Berliner Spielkultur, die sich dann aber im folgenden Spiel verlor. Das ließ sich den Eisbären aber kaum verübeln, wie ihr Gegner nämlich gierten sie ein wenig zittrig nach einem echten Erfolgserlebnis: Seit dem 23. Dezember vergangenen Jahres nämlich war den Eisbären kein Drei-Punkte-Erfolg mehr geglückt. Neun Spiele lang also.

Wieder Wilson traf im letzten Abschnitt zum 2:0, spannend wurde es aber doch noch, weil Brandon Yip noch der Anschlusstreffer gelang. Am Ende stand aber ein wichtiger Erfolg für die Eisbären, mit dem sie sogar auf Platz neun klettern konnten, weil Straubing am Dienstag in Ingolstadt verlor. Aber es sollte auch klar sein, dass die Berliner das gegen Düsseldorf Gezeigte so am Freitag nicht wiederholen sollten. Denn dann heißt der Gegner RB München. Da werden die Berliner Spieler dann in jedem Fall schneller laufen müssen, als ihr Trainer Uwe Krupp hinter der Spielerbank.

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