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Eric Maxim Choupo-Moting (l.) klatscht nach seinem Treffer zum 2:0 mit Kevin-Prince Boateng ab.

© dpa

2:1-Sieg im Revierderby: FC Schalke 04 überholt Borussia Dortmund

Der FC Schalke 04 führt gegen Borussia Dortmund bereits nach 23 Minuten mit 2:0. Am Ende gewinnen die Gastgeber mit 2:1 und überholen den Erzrivalen in der Tabelle.

Böse Zungen hatten im Vorfeld von der „Großmutter aller Derbys“ geunkt, so lang erschien die Verletztenliste beider Teams, dass sich die verbliebenen, vielfach ebenfalls angeschlagenen Spieler womöglich auch nur nur mit einem Krückstock über den Platz bewegen könnten. Allerdings haben sowohl der FC Schalke 04 als auch Borussia Dortmund trotz aller personellen Probleme zwei ordentliche Fußballmannschaften auf den Platz bekommen. Und das an diesem Nachmittag bessere der beiden Teams, die Königsblauen, verließen den Platz als Sieger des 85. Ruhrgebietderbys.

Mit 2:1 (2:1) besiegte die Mannschaft von Trainer Jens Keller den ungeliebten Nachbarn aus Dortmund und die Schalker haben sich mit diesem Erfolg bei seinen Anhängern viel Kredit nach dem Fehlstart in die Saison zurückgeholt. Die Dortmunder kassierten dagegen bereits die dritte Niederlage in dieser Spielzeit und hinken den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Von der ersten Sekunde an wirkten die Schalker so, als hätten sie sich für diese Begegnung besonders viel vorgenommen. Sie waren hellwach, scheuten keinen Zweikampf und waren hoch motiviert.

Diese Haltung des Ruhrgebietsklubs schien die Mannschaft von Jürgen Klopp zu beeindrucken. Sie wirkten fahrig und konnten aufgrund des aggressiven Pressings der Mannschaft von Jens Keller kaum einmal ihr Kombinationsspiel aufziehen. Die Schalker spielten deutlich druckvoller und belohnten sich für ihren Einsatz bereits nach 15 Minuten. Dennis Aogo führte einen Eckball aus, Joel Matip köpfte völlig freistehend zur Führung ein. Mats Hummels ließ den Schalker Innenverteidiger einfach laufen und konnte nur noch zuschauen, wie Matip die Torchance ausnutzte.

Der FC Schalke 04 zeigte auf, dass Borussia Dortmund seine Defensivprobleme noch nicht im Griff hat

Die Defensivprobleme der Dortmunder schienen sich fortzusetzen. Immerhin hatten sie vor dieser Partie bereits neun Gegentreffer in fünf Bundesligapartien hinnehmen müssen, was für ein Spitzenteam deutlich zuviel ist. Wie groß derzeit die Problematik des BVB in der Abwehr ist, zeigte sich erneut beim 2:0 der Schalker, das Eric-Choupo Moting nach 23 Minuten erzielte. Erneut flankte Aogo einen Eckball in die Mitte. Dortmund wehrte genau in die Füße von Aogo ab, der die Kugel erneut in den Strafraum beförderte, wo Klaas-Jan Huntelaar völlig ungedeckt zum Kopfball kam. Torhüter Weidenfeller konnte zwar parieren, aber wieder reagierten die Schalker schneller und Choupo-Moting hatte ebenfalls viel zu viel Platz, um den Ball ungestört über die Torlinie zu schießen.

Die Dortmunder funktionierten hinten nicht, aber auch in der Offensive hatten sie es bis dahin gerade einmal auf einen abgefälschten Torschuss von Kevin Großkreutz gebracht, der zumindest für ein wenig Gefahr sorgte. Doch auch wenn das Gesamtgefüge der Dortmunder nicht harmonierte, so können sie sich doch noch immer durch ihre individuellen Fähigkeiten und vor allem ihre Schnelligkeit im Spiel halten. Der BVB erzielte dann auch kurz darauf, nur drei Minuten später, den Anschlusstreffer in einer Phase, in der es schien, als läge die Mannschaft am Boden. Adrian Ramos bediente nach einem Konter Pierre-Emerick Aubameyang, der die Kugel aus zwölf Metern verwandelte.

Zweite Halbzeit: FC Schalke 04 attackierte später, Borussia Dortmund hatte mehr Zeit und Platz

Das Bild veränderte sich zu Beginn der zweiten Hälfte. Die Schalker attackierten etwas später, wodurch der BVB etwas mehr Zeit und Platz hatte, zu kombinieren und gefährlicher für den Ruhrgebietsklub zu werden. Immobile scheiterte kurz nach Wiederanpfiff am seit Saisonbeginn starken Torhüter Ralf Fährmann mit einem Distanzschuss. Die Dortmunder nahmen das Spiel in die Hand, die Schalker wurden immer passiver, allerdings gelang es ihnen recht gut, die Partie vom eigenen Tor fernzuhalten. Und wenn der BVB dann doch mal zu einer Gelegenheit kam, wie bei einem direkten Freistoß von Aubameyang, dann war Fährmann zur Stelle.

Die Dortmunder waren in der zweiten Hälfte zwar das bessere Team, allerdings spielten sie sich keine große Torchance mehr heraus und die Schalker brachten das Spiel, frenetisch angefeuert von den 61.000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena, mit viel Kampf über die Zeit.

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