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Später Ausgleich: Joel Matip (h.) sprang kurz vor Spielschluss höher als John Anthony Brooks und erzielte den späten Ausgleich für den FC Schalke 04.

© imago

Update

2:2 gegen den FC Schalke 04: Matip bringt Hertha BSC um den Sieg

Hertha BSC geht gegen den FC Schalke 04 zwei Mal in Führung, gibt den achten Saisonsieg jedoch kurz vor Spielende noch aus der Hand.

Zehn Minuten vor dem Abpfiff bebte die Ostkurve des Olympiastadions vor Glück. Genki Haraguchi, der gerade erst eingewechselte Japaner, hatte den Ball zum 2:1 für Hertha BSC ins Tor des FC Schalke 04 geschossen. Und das direkt vor den Augen des Hertha-Anhangs. Der Sieg war greifbar nahe, der Singsang der Ostkurve kündete davon. Doch in der Schlussminute verstummte der Jubelgesang. Joel Matip, dem Verteidiger des FC Schalke, gelang doch noch das 2:2 (1:1).

Im Fußball sind die Grenzen zwischen groß und klein bisweilen fließend. Erst vor weniger Tagen konnte Schalke in der Champions League bei Real Madrid, dem vielleicht größten Verein überhaupt, 4:3 gewinnen. Und nun waren die Gelsenkirchener in Berlin zu Gast, wo der um den Klassenerhalt ringende Klub darauf sann, endlich mal einen Großen in der Branche schlagen. Das wäre den Berlinern beinahe gelungen, weshalb Trainer Pal Dardai hinterher nicht so recht wusste, was er von dem Ergebnis halten sollte. Er entschied sich, den Punkt anzunehmen, das Unentschieden hält sein Team wacker im Abstiegskampf. Nicht so schön war dagegen, dass es vor dem Spiel zu einigen Ausschreitungen der Anhänger gekommen war.

Antreiber Per Skjelbred war für John Heitinga ins Team zurückgekehrt, und in der Offensive ersetzte Änis Ben-Hatira den zuletzt schwachen Jens Hegeler, wobei Ben-Hatira auf den linken Flügel wich und dafür Valentin Stocker die Position des Spielmachers einnahm. Der Schweizer war es, der immer wieder Impulse setzte im zaghaften Spiel der Berliner nach vorn und letztlich beide Tore für Hertha einleitete. Meist war es so, dass der FC Schalke das Spiel in der Hand hatte. Die Gäste waren feldüberlegen, hatten mehr Ballbesitz und konnten das Geschehen in die Hälfte Herthas verlegen.

Leroy Sané begann beim FC Schalke 04 anstelle von Choupo-Moting

Es war kein hochklassiges, aber ein ordentliches Fußballspiel, das sich im Olympiastadion den 59156 Zuschauern darbot. Einen ersten Warnschuss gab Schalkes Stürmer Klaas-Jan Huntelaar nach einer Viertelstunde ab. Neben ihm war eigentlich Eric Maxim Choupo-Moting vorgesehen, aber Schalkes Trainer Roberto di Matteo hatte sich kurz vor Spielbeginn für den erst 19 Jahre alten Leroy Sané entschieden, der eben noch gegen Real Madrid geglänzt hatte. Und diesen Sané bekamen die Berliner eigentlich nie so richtig in den Griff. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff schlängelte er sich von der linken Seite kommend fast bis zum kurzen Torpfosten durch und narrte dann aus spitzem Winkel Herthas Torwart Thomas Kraft, der etwas zu früh in die Knie ging. Es war ein fantastisches Tor zum 1:1.

Nach 20 Minuten ging Hertha BSC etwas überraschend in Führung

Spider-Ben: Änis Ben-Hatira bejubelte sein Tor zur 1:0-Führung mit einer Spiderman-Maske.
Spider-Ben: Änis Ben-Hatira bejubelte sein Tor zur 1:0-Führung mit einer Spiderman-Maske.

© dpa

Gut zwanzig Minuten zuvor waren die Berliner in Führung gegangen. Im rechten Halbfeld hatte sich Stocker entscheidend von seinem Gegenspieler Richtung Schalke-Tor absetzen können. Seinen Distanzschuss ließ Torwart Timon Wellenreuther nach vorn ins Feld prallen, wo Ben-Hatira wenig Mühe hatte, den Ball ins Tor zu schieben. Und da es inzwischen in Mode gekommen ist, sich zum Zwecke des Jubels ein paar lustige Masken überzustreifen, zog sich Ben-Hatira eine von Spiderman über. Ben-Hatira wollte damit einen krebskranken Jungen grüßen, den er umsorgt und nach Spielende aufs Feld lotste. Der Schiedsrichter ahndete die Masken-Aktion mit Gelb.

In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild kaum, Schalke drückte, Hertha wehrte sich über Konter. Eine erstklassige Gelegenheit vergab Salomon Kalou, nachdem ihn Stocker in Szene gesetzt hatte. Dann ersetzte Tolga Cigerci den abgelaufenen Ben-Hatira. Später kam Haraguchi für den angeschlagenen Fabian Lustenberger. Herthas Trainer wollte noch einmal frischen Schwung entfachen. Womöglich setzte er darauf, dass den Gästen die Kräfte schwinden würden nach dem Spiel in Madrid. Und tatsächlich wurde das Spiel in der Schlussphase offener. Erst erzielte Haraguchi nach Wellenreuthers zweitem Patzer das 2:1, auf der Gegenseite kratzte Kraft den Ball vor dem einschussbereiten Matip von der Torlinie. Aber in der Schlussminute war er machtlos, als eine Flanke auf den Kopf des Schalker Innenverteidigers segelte, der die Chance eiskalt nutzte und die Stimmung im Rund runterkühlte.

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