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Karlsruher SC - Hamburger SV

© ddp

2:3 in Karlsruhe: Der HSV ist zu lässig für die Spitze

Hamburg führt beim KSC schon 2:0, verliert in letzter Sekunde noch 2:3 und ärgert sich über eine Rote Karte für Mladen Petric. Er ließ sich provozieren und verpasste seinem Gegner einen Ellbogenstoß.

Als Mladen Petric aus der Schiedsrichterkabine kam, konnte man an seinem Gesicht ablesen, dass sich nichts geändert hatte. Seine Rote Karte hatte weiter Bestand und der Hamburger SV hatte immer noch in letzter Sekunde mit 2:3 (1:0) beim Karlsruher SC verloren. Der Kroate aber wollte trotzdem offenbar noch bei Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer seine Meinung kundtun. „Das war keine Rote Karte, niemals“, meinte der Hamburger Stürmer nach seinem Platzverweis. „Das war übertrieben“, sagte Petric.

Petric wurde von Engelhardt provoziert

Zuerst war ihm Marco Engelhardt auf die Füße getreten, dann zog ihn der KSC-Akteur am Trikot. Der Hamburger revanchierte sich und stieß Engelhardt um. Später schloss sich auch Hamburgs Trainer Martin Jol der Ansicht seines Angreifers an und kritisierte den Schiedsrichter. „Engelhardt hat klar provoziert. Der Schiedsrichter hätte früher pfeifen müssen, dann wäre das so nicht passiert“, sagte Jol und bezeichnete Engelhardts späteren Platzverweis durch Gelb-Rot nach einem Ziehen gegen Albert Streit als „Gerechtigkeit“. Die Klagen über die zu harte Strafe durch Kinhöfer schien eine willkommene Gelegenheit, den großen Ärger über die eigenen Unzulänglichkeiten kurz zu vergessen. Der HSV hatte nämlich einen 2:0-Vorsprung durch Tore von Paolo Guerrero und Collin Benjamin noch aus der Hand gegeben.

Dem Sieg gegen die Bayern folgt der Dämpfer

„Wir haben uns selbst geschlagen“, sagte Jol. Noch vor einer Woche hatte der HSV Bayern München 1:0 geschlagen und ließ sich dafür auch kräftig feiern. „Es ist wie in der Hinrunde, einem guten Spiel folgt ein solcher Dämpfer“, ergänzte Petric. Während sich die Verlierer aus dem Norden grämten, waren die Sieger aus Baden noch mit ihrer Ehrenrunde beschäftigt. „Heute“, rief Doppeltorschütze Sebastian Freis, „können wir stolz auf uns sein.“ Auf alle Fälle taugen die überraschenden drei Punkte dazu, beim Kellerkind in Karlsruhe neue Hoffnung im Abstiegskampf wachsen zu lassen. „Jetzt sind wir auch gegen Teams gefordert, mit denen wir uns auf Augenhöhe befinden“, sagte Trainer Edmund Becker.

Neuzugang Gravgaard war an allen drei Gegentoren beteiligt

Noch bis zur 48. Minute sah der HSV wie der sichere Sieger aus. Collin Benjamin schoss den Ball zum 2:0 ins Tor und der KSC schien erledigt. Zwei Minuten fanden die Karlsruher durch das 2:1 die Kraft zur Wende, die lässigen Hamburger leisteten sich noch mehr Fehler als zuvor. Vor allem Neueinkauf Michael Gravgaard spielte mehr als unglücklich und war an allen drei Gegentreffern beteiligt. „Willkommen in der Bundesliga“, sagte Jol mit sarkastischem Unterton.

Als Giovanni Federico das 2:2 gelang, geriet der HSV endgültig ins Wanken. Mit Mühe schien man wenigstens das Unentschieden retten zu können. Dann stellte sich Gravgaard das dritte Mal ungeschickt an und Freis kam in der Nachspielzeit nach einer Flanke zum entscheidenden Kopfball.

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