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Andreas Zachhuber

© dpa

2. Bundesliga: Neues Trainerduo bei Hansa Rostock

Der akut abstiegsgefährdete Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock hat mit Chefcoach Andreas Zachhuber und Assistent Thomas Finck ein neues Trainergespann verpflichtet. Zachhuber kündigte einen harten Kurs an.

Im Abstiegsstrudel soll Andreas Zachhuber beim Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock zum Rettungsanker werden. Der 46-Jährige ist am Sonntag als neuer Cheftrainer beim ostdeutschen Traditionsverein präsentiert worden. "Es ist keine Zeit zum Heulen. Ende Mai wird abgerechnet. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir die Klasse halten", sagte Zachhuber, der einen Vertrag bis Saisonende erhielt. "Jetzt gilt es: Köpfe hoch, Brust raus und Vollgas geben. Wer nicht bereit ist, in diesen Zug einzusteigen, hat bei mir keine Chance."

Der Tabellenvorletzte hatte nach der von Gewalt überschatteten 2:3-Niederlage am Freitag beim FC St. Pauli das bisherige Trainergespann Dieter Eilts/Mike Barten nach nur 104 Tagen entlassen. Torwarttrainer Perry Bräutigam darf weitermachen. Neuer Co-Trainer ist Thomas Finck, der bislang die zweite Mannschaft der Rostocker in der Regionalliga trainierte.

Rolle rückwärts in die Zukunft

Mit Zachhuber vollzieht Hansa eine Rolle rückwärts in die Zukunft. Bereits zwischen 1999 und 2000 arbeitete der Fußball-Lehrer in Rostock und bewahrte den Club zweimal am letzten Spieltag vor dem Abstieg aus der Bundesliga. "Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei", sagte Zachhuber, der zuletzt beim Oberligisten SV Greifswald 04 tätig war. "Alle freien Tage in dieser Woche sind gestrichen. Ich werde mir einen Eindruck verschaffen, um zu sehen, welche Spieler ich am Sonntag in den Käfig schicken kann. In Greifswald hatte ich eine charakterlich intakte Mannschaft. Das will ich auch in Rostock sehen", forderte Zachhuber.

Der neue Manager René Rydlewicz, einst von Zachhuber als Spieler zu Hansa gelotst, pries die Tugenden seines ehemaligen Trainers: "Er ist kompetent, erfahren und trägt die Hansa-Kogge im Herzen." Sollte Zachhuber den Abstieg verhindern, gibt es eine Option auf Vertragsverlängerung, erklärte Rydlewicz. "Ich musste nicht überlegen, ob ich diese Herausforderung annehme. Wir können noch 33 Punkte holen. Ich bin überzeugt, dass wir am Ende der Saison über dem Strich stehen", betonte der neue Trainer.

Platzsperre nicht ausgeschlossen

Mit welchen Konsequenzen Hansa nach den Ausschreitungen beim Hamburger Spiel gegen St. Pauli rechnen muss, ist dagegen noch unklar. Da die Mecklenburger Wiederholungstäter sind, ist selbst eine Platzsperre nicht ausgeschlossen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Ermittlungen angekündigt. Die Mecklenburger gingen schon in die Offensive und kündigten deutschlandweite Stadionverbote an.

Während der Partie hatten Rostocker Anhänger bengalische Feuer und Rauchbomben gezündet und zudem ein Plakat hochgehalten: "Hansa-Hooligans - Wir scheißen auf Erfolg. Wir wollen nur Randale". Rostocks Vorstandsvorsitzender Dirk Grabow meinte: "So ein Verhalten, für das wir uns beim FC St. Pauli entschuldigen, ist absolut inakzeptabel und nicht hinnehmbar."

Karsten Lehmann[dpa]

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