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Sport: 22 Millionen und keine Idee

Rot-Grün streitet über Erlös für WM-Münzen

Berlin – Es ist eine ungewohnte Situation für die Bundestagsfraktionen. Statt Schulden zu verwalten, müssen sie sich nun mit der Problematik auseinandersetzen, 22 Millionen Euro einer sinnvollen Bestimmung zuzuführen. Und das ist gar nicht so leicht: SPD und Grüne jedenfalls konnten sich gestern nicht auf einen Vorschlag einigen. Die Verhandlungen der Koalitionspartner „sind vorerst gescheitert, das muss man wohl so sagen“, hieß es bei den Grünen. Das Geld wird verfügbar, weil die Eröffnungsfeier der FußballWM 2006 in Deutschland nicht wie geplant vom Bund ausgerichtet wird und durch den Verkauf von WM-Münzen finanziert werden muss. Der Fußball-Weltverband übernimmt die Veranstaltung inklusive der Kosten, das Münzgeld kann nun anderweitig verwendet werden.

Die Grünen hatten der SPD gestern vorgeschlagen, zumindest einen Teil der Summe nicht in den Haushalt von Finanzminister Hans Eichel (SPD) zurückfließen zu lassen. Stattdessen sollte es unter anderem für Projekte im Rahmen des Uno-Jahres des Sports 2005 und zur Unterstützung der Nationalen Antidoping-Agentur (Nada) verwendet werden. „Die Projekte waren aber in sich nicht stimmig“, sagt die sportpolitische Sprecherin der SPD, Dagmar Freitag. Die Vorschläge ihrer eigenen Partei wollte sie nicht näher erläutern: „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit, das werden wir intern klären.“ Man liege aber „nicht weit auseinander“. Klar ist nur, dass Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) das Geld gern „WM-bezogen“ einsetzen will. Freitag will nun in der Beratung des Sportausschusses des Bundestages am heutigen Mittwoch dafür eintreten, das Geld zunächst „keinem definitiven Verwendungszweck zuzuordnen“. Man müsse sich danach wieder an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden. Freitag: „Ich bin zuversichtlich, dass das innerhalb der nächsten Woche geschehen wird.“ chh

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