zum Hauptinhalt

23:40-Heimniederlage: Füchse sind gegen Kiel chancenlos

Die Füchse haben gegen das Spitzenteam THW Kiel keine Chance und verlieren in eigener Halle 23:40.

Von einem Erfolg gegen den THW Kiel zu träumen, hatte den Füchse-Spielern niemand verboten. Zumindest als Trainingsmotivation taugte das, mit der Realität vor 7718 Fans in der Schmeling-Halle war das Wunschdenken dann aber nicht in Einklang zu bringen. Kiel. Der Rekordmeister zeigte den Füchsen beim 40:23 (18:13) mit aller Deutlichkeit, wie weit sie von internationaler Klasse noch entfernt sind.

Eine Ankündigung von Füchse-Manager Bob Hanning erwies sich sehr schnell als treffend. „Wenn wir gegen Kiel die wenigen Chancen nicht nutzen, dann ist der THW nicht zu bezwingen“, hatte er gesagt. Und die Möglichkeiten bekamen die Berliner tatsächlich, aber dreimal Torsten Laen, Konrad Wilczynski und Markus Richwien scheiterten in der ersten Halbzeit bei hundertprozentigen Chancen an Kiel Weltklassetorhüter Thierry Omeyer. So war dem Favoriten nicht beizukommen, allein der Kampfgeist reichte nicht aus. Kiel, der unbesiegte Bundesliga-Tabellenführer, baute nach anfänglichen Problemen (2:3/5. Minute) den ersten Vorsprung ab der achten Minute immer weiter aus. Vor allem vor den Kieler Rückraumstars Daniel Narcisse und Momir Ilic erstarrte die Berliner Abwehr in Ehrfurcht. Immer dann, wenn die Füchse den Rückstand etwas verkürzen konnten, waren die beiden mit einfachen Treffern zur Stelle. Wäre Wilczynski diesmal nicht ein sicherer Werfer von der Siebenmeterlinie gewesen, hätte der Rückstand zur Pause noch viel mehr als fünf Tore betragen. Das 13:18 ließ den Füchsen zumindest noch eine theoretische Chance.

Schließlich hatte Kiel zuletzt auch nicht in Bestform gespielt, zuletzt in Magdeburg, wo die Füchse gewonnen hatten, nur mit einem Treffer Vorsprung gesiegt. Doch Narcisse traf und kurz danach verwarf Wilczynski einen Siebenmeter. Einen Sieben-Tore-Vorsprung lässt sich das Team von Trainer Alfred Gislason von einer Bundesliga-Mittelfeldmannschaft nicht mehr nehmen. Sein Landsmann und Kollege Dagur Sigurdsson auf der Füchse-Bank probierte zwar einige taktische Varianten, aber die nun weniger werdenden Chancen nach Kieler Fehlern wurden noch weniger als in der ersten Hälfte genutzt. Der Aufwand war riesig, der Ertrag mäßig. Erneut wurde deutlich, dass die Füchse ohne einen sicheren Rückraumwerfer zu leicht zu beherrschen sind. Mark Bult und Kjetil Strand erfüllten diesen Anspruch gegen Kiel nicht, Michal Kubisztal zeigte nach langem Formtief zwar Forschritte, aber mehr auch nicht. Laen war mit sechs Toren der erfolgreichste Werfer.

Der THW Kiel, nunmehr mit 19:1 Punkten an der Bundesligaspitze, konnte sein Programm relativ gelassen abspulen: 20:13, 25:17 und 29:18 waren die Stationen auf dem Weg zu einem letztlich lockeren Erfolg. Narcisse (7 Tore), Ilic (7) und Kim Andersson (7) waren die erfolgreichsten Werfer, die für die Füchse zum Schluss sogar noch zu einem Trauma wurden. In der Schlussviertelstunde gelang ihnen so gut wie nichts mehr. Kein Vergleich zum Spiel in der Handball-Bundesliga von vor zwei Jahren, als Kiel bei riesiger Stimmung in der Halle gerade noch so mit einem Tor Vorsprung gesiegt hatte. Diesmal wurden die Füchse mit bravem Klatschen verabschiedet. Kiel hatte sich den Auftritt in Berlin viel schwerer vorgestellt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false