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© dpa

3:0 gegen Nürnberg: Hoffenheim erst nach der Führung souverän

Die TSG Hoffenheim schlägt den Aufsteiger 1. FC Nürnberg zu Hause 3:0. Doch erst nach einem kunstvollen Tor eines bislang wenig erfolgreichen Hoffenheimers ging es bei der Heimmannschaft so richtig los.

Sinsheim - Wer Christian Eichner nach dem Schlusspfiff den Zaun der Rhein-Neckar-Arena erklimmen sah, konnte sich ausmalen, was in dem 26 Jahre alte Fußballprofi vorging. Der Hoffenheimer Verteidiger schnappte sich das Stadionmikrofon und dirigierte als Vorsänger die Hoffenheimer Fans. Später sprach er von der Hoffnung, „dass das Tor ein Befreiungsschlag für mich ist“. Ob das gelingt, muss sich erst noch zeigen. Fest steht schon jetzt, dass Eichner zuvor ein Traumtor gelungen war. Trainer Ralf Rangnick nannte den Treffer den „Dosenöffner“ eines Spiels, in dem sich der 3:0 (2:0)-Sieger aus Hoffenheim lange schwer getan hatte. Eichners Fernschuss, der im Winkel landete und sich für Raphael Schäfer als unhaltbar erwies, stellte den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf und ebnete den Hoffenheimern den Weg zum dritten Heimsieg. „Das war für ihn wunderschön und für uns sehr gut“, sagte Rangnick.

„Die ersten hundert Tage waren für mich nicht immer einfach“, sagte Eichner, der nach seinem Wechsel aus Karlsruhe in Hoffenheim nicht besonders in Erscheinung getreten war. Meist hatte der Außenverteidiger Mühe, in die Startelf zu kommen und durfte nur spielen, wenn ein Ausfall zu beklagen war. „Ich konnte das Team heute in die richtige Richtung schupsen“, sagte Eichner. Etwas dieser Motivation nutzten auch zwei andere, die in Hoffenheim zuweilen unter der Rubrik Sorgenkind liefen. Vedad Ibisevic schoss in der 38. Minute sein viertes Saisontor und zeigte alte Stärke. Sein 2:0 war praktisch die Vorentscheidung. Das 3:0 erzielte Franco Zuculini nach einer guten Stunde. Auch der 19 Jahre alte Argentinier, den der argentinische Nationaltrainer Diego Maradona als besonderes Talent adelte, tat sich in den ersten Monaten schwer und hatte Mühe, das Trainingspensum zu schaffen.

„Die Niederlage geht in Ordnung“, sagte Nürnbergs Trainer Michael Oenning. „Wir haben zwar den Gegner eine halbe Stunde lang nicht ins Spiel kommen lassen, aber eben kein Tor geschossen.“ In den ersten 30 Minuten sahen die Zuschauern ein Spiel mit vielen Fehl- und Rückpässen sowie Flanken, die ins Leere trudelten. Nürnberg schien die optisch überlegene Elf: Die Franken rückten weit auf und nahmen so dem Hoffenheimer Spiel die Luft. 1899 schien kein Gegenmittel einzufallen. Genau in dieser Phase nahm Eichner seinen Mut zusammen und wuchtete den Ball aus 32 Metern Entfernung in den Torwinkel. Oliver Trust

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