zum Hauptinhalt
Mein Block: Tomas Kmet (l.) und Robert Kromm gegen Trentinos Michele Fedrizzi.

© Imago

Update

3:0 gegen Trentino: Berlin Volleys schaffen Überraschungssieg

Überraschung in der Champions League: Zum Abschluss der Gruppenphase schlagen die BR Volleys das bisher noch ungeschlagene italienische Weltklasseteam aus Trentino mit 3:0.

Man muss nicht besonders gut Italienisch sprechen oder Lippenlesen können, um zu ahnen, was Michele Fedrizzi Mitte des zweiten Satzes vor sich hin fluchte: „Vaffanculo!“ Die Italiener von Trentino Volley waren da wieder einmal überraschend überfordert von einer Angabe der Berlin Volleys gewesen, die am Ende verblüffend deutlich 3:0 (25:16, 25:18, 25:19) gewannen.

Damit beseitigten die Berliner Volleyballer alle Restzweifel und sind für die K.o.-Runde der besten zwölf Mannschaften der Champions League qualifiziert. „Dass wir so schnell gewinnen, damit hat keiner gerechnet“, sagte Außenangreifer Robert Kromm. Zumal Trentino – dreifacher Champions-League-Sieger und vierfacher Vereinsweltmeister in den vergangenen fünf Jahren – zu den besten Mannschaften Europas zählt. 4521 Zuschauer sahen in der Max-Schmeling-Halle ein unterhaltsames Spiel, das aber nicht wirklich von der Brisanz lebte.

Trentino stand nach fünf Siegen aus fünf Spielen bereits als Gruppensieger fest und hatte in der gesamten Gruppenphase nur beim 3:1 im Hinspiel einen Satz abgegeben. Für die Berliner bestand nur noch theoretische Gefahr, nicht als einer der fünf besten Gruppenzweiten in die nächste Runde einzuziehen. „Daran haben wir gar nicht mehr gedacht“, sagte Kapitän Scott Touzinsky, „wir konnten hier ohne Stress aufspielen und Spaß haben.“

Weder Stress noch Spaß hatten die Italiener, die volle Energie nur beim Fluchen oder theatralischen Reklamieren beim Schiedsrichter aufbrachten. Ihren Star Tswetan Sokolow setzten die Norditaliener etwa erst ab Mitte des zweiten Satzes ein. „Am Ende zählte das Spiel wenig und in diesem Sinne hat Trento gespielt“, sagte Trainer Mark Lebedew, „aber die, die gespielt haben, waren auch Nationalspieler.“

Das konnten sie gegen die Volleys aber selten zeigen. Mit druckvollen Angaben brachten die Berliner die Gäste immer wieder in Bedrängnis, die trotz schlechter Annahmen immer wieder ihre spielerische Klasse andeuteten. Doch die Volleys behielten dank unüberwindbarem Mittelblock und dem starken Zuspieler Kawika Shoji stets die Oberhand. „Man sollte diesen Sieg nicht unter-, aber auch nicht überbewerten“, sagte Manager Kaweh Niroomand. „Zu den besten vier Mannschaften Europas gehören wir sicher noch nicht.“

Die K.o.-Runde der besten zwölf Teams wird am Donnerstag in Luxemburg ausgelost und in Hin- und Rückspielen am 14. und 21. Januar ausgetragen. Trainer Lebedew wünscht sich eine angenehme Reiseroute, Manager Niroomand ein Heimspiel im Rückspiel. Vor allem aber wünschten sich alle erst einmal frohe Weihnachtsferien.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false