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Jefferson Farfan (r.) trifft zum 1:0 für Schalke. Klaas-Jan Huntelaar freut sich - und legt später das 2:0 und 3:0 nach.

© AFP

3:0-Sieg gegen Lyon: Schalke macht alles richtig

Dank eines 3:0-Sieges über Olympique Lyon übernimmt Schalke nicht nur die Tabellenführung, sondern sichert sich schon vor dem letzten Gruppenspiel bei Benfica Lissabon den Einzug ins Achtelfinale der Champions League.

Darauf hatten die Fans des FC Schalke lange warten müssen: Endlich war ihre Lieblingsmannschaft wieder einmal an einem Spitzenspiel beteiligt. Das Duell des Ersten gegen den Zweiten der Champions-League-Gruppe B war jedoch mehr als nur eine nette Abwechslung vom Befreiungskampf in der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga. Dank des 3:0 über den französischen Klub Olympique Lyon übernahm Schalke nicht nur die Tabellenführung, sondern sicherte sich schon vor dem letzten Gruppenspiel bei Benfica Lissabon den Einzug ins Achtelfinale. Neben den Toren von Jefferson Farfan (14. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (20./89.) kam den Gelsenkirchenern zugute, dass Verfolger Lissabon überraschend in Tel Aviv verlor. So geht es am 7. Dezember in Portugal nur noch darum, ob die "Königsblauen" als Erster oder als Zweiter in die K.o.-Runde starten.

Mit einigen ordentlichen Halbzeiten, verteilt auf drei Bundesligaspiele, hatten die Schalker Profis zuletzt sich selbst und ihren Fans Mut gemacht. Also stellte sich zum ersten Mal in dieser Saison die Frage, ob die Mannschaft die aufsteigende Tendenz aus dem Alltag in die Königsklasse retten konnte und nicht umgekehrt. "Ich hoffe, wir können den Schwung aus dem Bremen-Spiel mitnehmen. Dann haben wir eine gute Chance, auch diese hohe Hürde zu nehmen", hatte Trainer Felix Magath vor der Partie gegen Lyon gesagt. Mit dem ungewohnten Rückenwind aus der Liga nahm seine Elf sofort Fahrt auf und spielte, diesmal ohne lange Anlaufzeit, so mutig wie zielstrebig nach vorn.

Vor allem Farfan stand für Spiellaune und Tempo einer ganzen Mannschaft, die Magath wieder einmal auf zwei Positionen verändert hatte – Jermaine Jones rotierte von der Tribüne zurück in die Startelf, Jose Manuel Jurado erhielt den Vorzug vor Edu. Angesichts des großen Schwungs verwunderte es nicht, dass Schalke schon nach zwanzig Minuten 2:0 führte. Beiden Toren ging eine entschlossene Balleroberung gegen die Franzosen voraus, die wie überrumpelt wirkten. Beim ersten Mal bemächtigte sich Benedikt Höwedes des Balles, ehe Raul sich im Strafraum energisch durchsetzte und Farfan den Weg zum Führungstreffer ebnete. Den zweiten Streich bereitete Peer Kluge vor. Nachdem er sich in Ballbesitz gebracht hatte, flankte er zu Huntelaar, der eiskalt vollstreckte.

Olympique Lyon, eine erfahrene Champions-League-Mannschaft, zeigte sich vom Wirbel der Westfalen beeindruckt und hatte eine Zeitlang große Mühe, das Durcheinander in der eigenen Abwehr einzudämmen. Weil in ihrer Hälfte Vollbeschäftigung herrschte, kamen die Franzosen in der ersten Hälfte kaum dazu, selbst anzugreifen. Zwei Chancen, die Manuel Neuer vereitelte, bildeten die einzigen Ausnahmen. Auf der anderen Seite kam Raul nach einer halben Stunde sogar dem dritten Treffer nahe, doch Torhüter Hugo Lloris lenkte den raffinierten Heber des zuletzt gegen Bremen dreimal erfolgreichen Spaniers gerade noch über die Latte.

Nach der Pause ließen das Tempo die Präzision bei Schalke nach. Doch auch als die Partie eine Stufe langsamer lief, fiel den Franzosen nicht viel ein, was Schalke hätte in Bedrängnis bringen können. Erschwerend kam hinzu, dass Yohann Gourcuff, ihr Ideengeber im Mittelfeld nach einem Zusammenstoß mit Christoph Metzelder nach knapp einer Stunde verletzt ausgewechselt werden musste. Auch ohne den unwiderstehlichen Vorwärtsdrang gelang es Huntelaar, den Vorsprung mit seinem zweiten Tor sogar noch auszubauen.

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