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Robert Lewandowski leitete den Sieg des FC Bayern München mit dem frühen 1:0 ein.

© AFP

3:1 beim Hamburger SV im DFB-Pokal: FC Bayern München zieht souverän ins Achtelfinale ein

Der FC Bayern München ist beim Hamburger SV mit einem Pflichtsieg ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. HSV-Torwart Jaroslav Drobny verhinderte eine höhere Niederlage mit zahlreichen Paraden.

Pep Guardiola hatte mit Lob nicht gegeizt. Es sei verrückt, dass ein Klub wie der Hamburger SV gegen den Abstieg kämpfe. Pierre-Michel Lasogga nannte der Trainer des FC Bayern München vor dem DFB-Pokalspiel gegen den HSV einen „ganz gefährlichen Spieler“. Mit dem neuen Trainer würde Hamburg sehr aggressiv spielen. Und überhaupt: „Der Pokal ist immer gefährlich für die großen Mannschaften.“ Nach dem 3:1 (2:0)-Sieg beim HSV war der Katalane dann aber wohl anderer Meinung.

Der Trainer des FC Bayern München hatte sich vor der zweiten Pokalrunde am Mittwochabend ins Zeug gelegt, um den HSV zu überhöhen. Guardiola arbeitete so gegen die Befürchtung an, sein Team könne den Bundesliga-16. unterschätzen und womöglich schon an die Partie gegen Borussia Dortmund am Samstag denken. Um es vorweg zu nehmen: Bereits zur Halbzeit hatten sich all diese Sorgen, sofern zuvor tatsächlich existent, erledigt. Am Ende einer einseitigen Partie gewann der Titelverteidiger mühelos gegen harmlose Hamburger. Achtelfinale erreicht, Aufgabe erfüllt: Die Vorbereitung auf die Partie gegen den großen Rivalen aus Dortmund kann beginnen.

Im DFB-Pokal nutzte der FC Bayern München seine Chancen besser als beim letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga

Diesmal nutzte der FC Bayern München seine Chancen im Vergleich zum 0:0 im Bundesliga-Spiel beim HSV Mitte September wesentlich besser. Damals hatte HSV-Coach Joe Zinnbauer seinen umjubelten Einstand gegeben. Dass die Hamburger auch einige Wochen später ganz andere Sorgen haben, als auf vermeintlich und tatsächliche Münchner Stärken hinzuweisen, wurde schnell deutlich. Das Pokalspiel kam im Grunde zur Unzeit. Das 0:3 am vergangenen Samstag bei Hertha BSC hatte das zuvor ein wenig stabiler wirkende Hamburger Gebilde bereits wieder ordentlich erschüttert.

Der Plan für den Mittwoch vor ausverkauftem Haus sah deshalb ein passables Abschneiden vor, so nach dem Motto: bloß nicht untergehen. Als die Bayern aber schon nach sieben Minuten in Führung gingen, musste man Schlimmes befürchten. Unbedrängt hatte Heiko Westermann zurück zu Torwart Jaroslav Drobny gepasst – doch das Zuspiel geriet viel zu kurz. Thomas Müller erlief den Ball, bediente Lewandowski, der Pole war im zweiten Versuch erfolgreich. Fraglich, ob Thomas Müller vor einem vermeintlichen zweiten Tor tatsächlich im Abseits stand. So hatte es der Assistent gesehen, der Schiedsrichter Marco Fritz nach Intervention Westermanns darauf hinwies. Fritz ließ das Tor nicht gelten.

Beim FC Bayern München stand Franck Ribery für Mario Götze in der Startelf

Wehrlos begegneten die Hamburger dem Konkurrenten vergangener Tage aber keineswegs. Der HSV griff auch ohne den leicht angeschlagenen Mittelfeldchef Valon Behrami früh und beherzt an. Vor allem Franck Ribéry wurde ruppig attackiert. Ihn hatte Guardiola für Mario Götze aufgeboten. Wie so oft lahmte das HSV-Offensivspiel bedenklich. Nach vorne passierte wenig bis nichts. Rafael van der Vaart saß nach einer extrem schwachen Leistung in Berlin auf der Bank.

Immerhin vermittelte der HSV in der Defensive den Eindruck, einigermaßen auf der Höhe zu sein, musste aber in der 40. Minute ganz auf Drobnys Können vertrauen. Der Keeper wehrte einen Schluss von Philipp Lahm aus kurzer Entfernung ab. Vier Minuten später nahm der beste Bayern-Spieler, namentlich David Alaba, dem Spiel mit einem Distanzschuss endgültig die Spannung – 2:0 für die Bayern.

Nach der Halbzeit erhöhte Ribéry zunächst auf 3:0, fünf Minuten vor dem Ende gelang Pierre-Michel Lasogga immerhin noch der Ehrentreffer für den HSV. Eine höchst kuriose Szene spielte sich dann noch in der Nachspielzeit ab: Ein HSV-Anhänger hatte sich illegalerweise Zugang zum Spielfeld verschafft, war auf Franck Ribéry zugestürmt und hatte dem Franzosen mit seinem Schal durch das Gesicht gewischt, in Kombination mit der bei Fußball-Fans beliebten Geste des doppelt ausgestreckten Mittelfingers. Bei aller üblen Vorahnung: Damit hatte wohl selbst Pep Guardiola nicht gerechnet.

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