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Florian Keller

© AFP

3:1 gegen Neuseeland: Halbfinale. Auf die Hockeyteams ist Verlass

Andere deutsche Teamsportler trauern, doch auf die Hockeyteams ist Verlass: Mit einem 3:1 (2:0) über Neuseeland folgten die Herren den Damen in das olympische Halbfinale.

Selbst Dirk Nowitzki und Christian Schwarzer hatten ihren Spaß. Der Sieg der Hockey-Herren dämpfte den Ärger über den eigenen Olympia-Knockout wenigstens ein bisschen. Begeistert beklatschten der Basketball- und der Handball-Nationalspieler nur einen Tag nach ihrem frustrierenden letzten Auftritt in Peking den Halbfinal-Einzug ihrer Landsleute. Vor den Augen dieser beiden besonderen Fans spielte das Team von Trainer Markus Weise vor allem in der Anfangsphase groß auf. „Wenigstens wir wollten die deutsche Fahne hochhalten. Irgendeiner musste die Serie doch durchbrechen“, sagte Abwehrspieler Maximilian Müller zu dem starken Auftritt.

Auf den Deutschen Hockey-Bund (DHB) war wieder einmal Verlass. Anders als andere heimische Mannschaftssportler, die am Tag zuvor versagt hatten, behielten Weises Spieler die Nerven und folgten den DHB-Damen in die Vorschlussrunde. Nach eher schwachem Turnierstart zeigten sie eine Trotzreaktion und wendeten das drohende Aus mit Siegen gegen die starken Spanier (1:0) und Neuseeländer ab. Zur Freude von Hockey-Dauergast und Glücksbringer Nowitzki gaben die so oft beschworenen und belächelten deutschen Tugenden den Ausschlag. „Wir sind zwar nicht die besten Hockeyspieler, aber vielleicht das beste Team“, befand Tibor Weißenborn (siehe unsere Online-Rubrik "Anruf im Dorf" mit täglichen Interviews mit dem deutschen Hockey-Star).

Erst reingekämpft, dann reingespielt

Ein schneller, starker Start mit Toren von Timo Weß (5.) und Matthias Witthaus (9.) ebnete den Weg. Als der Sieg über Neuseeland nach dem Gegentreffer von Hayden Shaw (46.) kurz in Gefahr geriet, gelang Florian Keller (55.) die Vorentscheidung. Nun trifft das deutsche Team auf Holland.

Am Ende der Vorrunde mit Spielen gegen Neuseeland, Spanien, China (4:1), Belgien (1:1) und Südkorea (3:3) fiel das Zwischenfazit von Trainer Weise überaus positiv aus: „Keiner konnte uns bisher schlagen - und das ist schon was. Schließlich ist unsere Gruppe stärker als die andere.“ 

Die mannschaftsinterne Aussprache nach dem Remis gegen Belgien in der Tiefgarage des Athletendorfes, wohin die Spieler mangels geeigneter Räumlichkeiten ausgewichen waren, wirkte sich erneut positiv aus. Wie schon gegen Spanien präsentierte sich die Mannschaft als geschlossene Einheit. „Gegen Spanien haben wir uns reingekämpft, gegen Neuseeland haben wir uns reingespielt. Jetzt sind wir richtig drin im Turnier“, sagte Defensivkraft Müller. Und auch Trainer Weise ist zuversichtlich, dass die Formschwankungen seiner Mannschaft aus den ersten Turnierspielen ausgestanden sind: „Manchmal ist es gut, wenn man sich durch Schwierigkeiten meißeln muss. Das hat einen positiven Einfluss auf die Gruppendynamik.“ (dpa)

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