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Dank an die Mann: Norbert Düwel umarmt Verteidiger Christopher Trimmel.

© dpa

3:1-Sieg gegen den SV Sandhausen: 1. FC Union: Spiel gedreht, Trainer entlastet

Lebenszeichen an der Alten Försterei - und was für eins: Zur Halbzeit lag der 1. FC Union mit 0:1 zurück, doch nach einer furiosen zweiten Hälfte gewinnen die Köpenicker mit 3:1 und klettern vorläufig auf Platz 13.

Norbert Düwel riss nach dem Abpfiff die Arme hoch und verharrte in dieser Pose für einen Moment. Der Trainer des 1. FC Union Berlin konnte nach dem 3:1 (0:1)-Erfolg gegen den SV Sandhausen durchatmen. Die Negativserie seiner Mannschaft, die durch den zweiten Saisonsieg die Abstiegsränge vorerst verlassen konnte, ist gestoppt. Auch in die Diskussion um den Job von Düwel kehrt erst einmal Ruhe ein. „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Eine gewisse Erleichterung ist auf jeden Fall da“, sagte Düwel.

An der traditionellen Ehrenrunde der Mannschaft nahm er aber nicht teil, nachdem er fast jeden Spieler umarmt hatte. Die Union-Fans unter den 17.106 Zuschauern feierte ihre Elf, aber auf die Anhänger auf der Waldseite machten mit dem gleichlautenden Transparent und Sprechchor „Mit aller Gewalt Klassenerhalt“ ihre Lieblinge darauf aufmerksam, dass der dringend benötigte Heimsieg nur ein Anfang gewesen sein kann.    

In der ersten Halbzeit war von den Berlinern fast nichts zu sehen, die gegenüber der 0:3-Niederlage beim FC St. Pauli fünf veränderte Positionen aufzuweisen hatten. Torwart Daniel Haas sowie die Verteidiger Toni Leistner und Björn Kopplin saßen nur auf der Bank. Die Mittelfeldakteure Baris Özbek und Björn Jopek standen nach Erkrankung beziehungsweise Sperre nicht im Kader. Neu in der Startelf waren dafür Schlussmann Mohamed Amsif, Abwehrmann Christopher Trimmel, sowie die Offensivleute Benjamin Köhler, Maximilian Thiel und Sören Brandy.

Die Umstellungen brachten zunächst nichts. Nur bei einem Schuss von Brandy und einem wegen Foulspiels abgepfiffenen Treffer von Kapitän Damir Kreilach strahlte Union Torgefahr aus. Zu allem Überfluss war Sandhausen nach einer Standardsituation auch noch in Führung gegangen. Seyi Olajengbesi köpfte nach 24 Minuten wuchtig zum 0:1 ein. „In der ersten Halbzeit haben wir verkrampft gespielt“ sagte Mittelfeldmann Christopher Quiring. Die Union-Fans quittierten dies mit „Aufwachen, Aufwachen“-Sprechchören.

Doch in der Kabine muss dann irgendetwas passiert sein, was Union nach dem Geheimtrainingslager von Kienbaum wie erhofft auf die Siegerstraße brachte. „Es wurde laut, aber auch zu Recht. Das wussten wir alle. Der Trainer hat schon ein paar Kraftausdrücke benutzt“, sagte Angreifer Brandy. „Nach der kleinen Standpauke haben wir uns noch mal eingeschworen. Mit Hilfe der Fans haben wir es geschafft, ein ganz anderes Spiel abzuliefern.“ 

Sebastian Polter schoss nach einer tollen Kombination über Quiring und Brandy das wichtige 1:1 in der 52. Minute. Spätestens nach dem 2:1 durch Brandy sieben Minuten später spielte nur noch Union. Das 3:1 durch den vierten Saisontreffer von Polter zehn Minuten vor Spielende brachte die endgültige Entscheidung.     

Während Trainer Düwel von einer „sachlichen“ Halbzeitanalyse sprach, führte auch Doppeltorschütze Polter die Steigerung nach der Pause auf das Geschehen in der Kabine zurück. „Dort sind wir alle ein bisschen lauter geworden. Man hat sich gegenseitig angeschrien. Das muss man klar und offen ansprechen, ohne jemand verletzen zu wollen“, meinte Polter. „Natürlich ist auch der Trainer laut geworden. Auch mir wurde die Meinung gesagt, weil meine erste Halbzeit katastrophal war. Ich konnte nicht viel zum Spiel betragen. Unsere erste Halbzeit war mit die schlechteste, seitdem ich hier bei Union spiele.“

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