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Matchwinner: Salomon Kalou (l.) traf zweimal, Hertha feierte den 2. Heimsieg in Folge.

© dpa

Update

3:2 gegen den VfB Stuttgart: Salomon Kalou schießt Hertha BSC zum Heimsieg

Hertha BSC ist in der Bundesliga ein wichtiger Sieg gelungen. Gegen den vorherigen Tabellennachbarn VfB Stuttgart setzen sich die Berliner mit 3:2 durch - auch wenn sie am Ende noch zittern müssen.

Ganz am Schluss, als das Spiel gespielt war und das Schauspiel auf dem Rasen nach aufregenden und aufreibenden Momenten sein Ende fand, hüllte sich das mit 46 312 Zuschauern besetzte Olympiastadion in Feierstimmung. Mit 3:2 (1:1) hatte Hertha BSC die Mannschaft des VfB Stuttgart bezwungen und damit eine erste handfeste Krise abgewendet. Dieser zweite Saisonsieg im siebten Saisonspiel in der Bundesliga verschafft Hertha BSC etwas Ruhe für die Länderspielpause. „Das war die beste erste Halbzeit der Saison“, resümierte ein sichtlich zufriedener Trainer Jos Luhukay.

Der Niederländer hatte drei Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen im Vergleich zum Spiel in Augsburg (0:1). Für Marcel Ndjeng rückte der zuletzt gesperrte Nico Schulz in die Mannschaft, und in Änis-Ben-Hatira und Valentin Stocker kamen zwei Mittelfeldspieler sogar zu ihrem Startelfdebüt in dieser Saison. Der Schweizer Stocker spielte für Hertha überhaupt das erste Mal von Beginn weg. Was sich auszahlen sollte.

Hertha BSC: Änis Ben-Hatira und Valentin Stocker belebten das Spiel der Berliner

Beide, Änis Ben-Hatira, vor allem aber Stocker brachten mächtig Tempo und Schwung ins Spiel der Berliner, wenn auch zunächst in die verkehrte Richtung. Nach einem Ballverlust Ben-Hatiras am rechten Flügel auf Höhe der Mittellinie bot sich dem VfB eine Kontersituation, die über Florian Klein und letztlich Moritz Leitner zum Torerfolg führte. Es war das früheste Gegentor, das die Berliner in dieser Saison schlucken mussten. Es waren nicht einmal fünf Minuten gespielt.

Doch anders als sonst ließen sich die Berliner davon nicht beirren. Sie setzten ihre Spielidee konsequent fort, liefen den ballführenden Spieler früh und energisch an, übten ein hohes, aggressives Pressing aus und ließen die Stuttgarter so gut wie nie ins Spiel kommen. Diese Spielweise erfordert Wachheit und hohe Einsatz- und Laufbereitschaft, was man den Berlinern im bisherigen Saisonverlauf nun wirklich nicht unterstellen konnte. Aber gestern sah das phasenweise sehr gut aus.

Ab der 20. Minute kam Hertha BSC zu ersten Chancen

Ab der 20. Minute kam Hertha so auch zu ersten Chancen. Zunächst scheiterte Salomon Kalou mit einem Schuss am gut aufgelegten Stuttgarter Torwart Kirschbaum, kurz darauf parierte er auch einen Schuss vom agilen Stocker. Den abgewehrten Ball wollte Stocker erneut erobern, wurde dabei aber im Strafraum vom Stuttgarter Gruezo zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kalou dann gekonnt zum Ausgleich. Es war bereits das zweite Saisontor für den Ivorer. „Es gibt eine Berührung. Aber ich weiß nicht, ob es Strafstoß war“, sagte Luhukay nach dem Spiel, „aber wenn es keiner war, dann gleicht sich das mit letzter Woche in Augsburg aus.“ Da hatte Hertha die Partie nach einem zweifelhaften Elfmeter verloren.

Wie auch immer, die Berliner waren nun griffig im Spiel. Den Gästen behagte das giftige und aufsässige Spiel des Gegners überhaupt nicht. Sie kamen im Verlauf der ersten Hälfte zu keiner nennenswerten Torchance mehr. Auf der anderen Seite boten sich Kalou und Beerens zwei sehr gute Gelegenheiten. Kalou scheiterte freistehend mit einem Kopfball an Kirschbaum, Beerens kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Volleyschuss, der leider zu tormittig angesetzt war.

Hertha BSC: Roy Beerens erzielte seinen ersten Bundesligatreffer - es war ein sehr wichtiger

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien es kurzzeitig so, als habe Hertha die Kraft verlassen. Plötzlich war ein Bruch im Spiel. Der VfB entwickelte zehn Minuten lang einigen Druck, Torwart Thomas Kraft parierte einen Kopfball des eingewechselten Timo Werners und auch sonst gab es einige brenzlige Situationen zu überstehen. Doch dann, quasi aus dem Nichts heraus, eroberte der fleißige Per Skjelbred den Ball und fädelte über Stocker einen Konter ein, den Kalou famos zur 2:1-Führung verwertete. Dann durfte der zweifache Torschütze vom Feld. Für ihn kam Sandro Wagner. Und auch John Heitinga verließ das Feld, für ihn kam Peter Niemeyer.

Und erneut war es ein Konter, der die Schlussphase einläutete und die 3:1-Führung einbrachte. Dieses Mal trug Ben-Hatira den Konter vor und bediente den in der Mitte mitgeeilten Beerens. Der Holländer brauchte nur noch den halbhohen Ball über die Torlinie zu drücken. Es war das erste Bundesligator für Beerens. Wie anfällig das neuformierte Gebilde Hertha BSC noch ist, bewies aber auch dieses Spiel. Nach einem Freistoß fast auf Höhe der Torauslinie köpfte Wagner unglücklich den Ball ins eigene Tor. Es wurde also noch einmal eng, aber mit etwas Geschick und Glück brachte Hertha den Sieg ins Ziel.

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