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Emil Forsberg erzielt das 2:1.

© AFP PHOTO / ROBERT MICHAEL

3:2 gegen FC Porto: RB Leipzig feiert ersten Sieg in der Champions League

Die Leipziger gewinnen verdient 3:2 gegen Porto – es ist der erste Sieg der noch jungen Vereinsgeschichte im Europapokal.

Sergio Conceicao blickte ziemlich missmutig drein. Der Trainer des FC Porto hatte vor dem Spiel bei RB Leipzig hoch gepokert. Für Iker Casillas, der mit 166 Champions-League-Einsätzen fast dreimal so viel Erfahrung auf diesem Niveau vorweisen kann wie die gesamte Leipziger Mannschaft, hatte er den jungen Jose Sa ins Tor gestellt. Nach nicht einmal acht Minuten stellte sich diese Entscheidung als eher unglücklich heraus. Einen ungefährlichen Schuss von Emil Forsberg ließ der Portugiese nach vorne abklatschen, Jean-Kevin Augustin setzte nach und Kapitän Willi Orban erzielte aus wenigen Metern die frühe Führung.

Es war der perfekte Start für einen gelungenen Leipziger Europapokalabend. Mit dem 3:2 (3:2) gelang dem Tabellendritten der Fußball-Bundesliga vor 41.496 Zuschauern in der Leipziger Arena im dritten Champions-League-Spiel der noch jungen Vereinsgeschichte der erste Sieg. Forsberg und Augustin erzielten die übrigen Tore für Leipzig, das sich das Leben aufgrund defensiver Unachtsamkeiten aber schwerer als nötig machte.

Von Beginn an bestimmten die Gastgeber das Geschehen. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl ließ den Ball gut laufen und suchte über die schnellen Offensivspieler immer wieder die Wege in die Tiefe. Dass Timo Werner nach seiner verletzungsbedingten Pause anfangs nur auf der Bank saß, fiel dabei kaum auf. Torschüsse, Ballbesitz, Passgenauigkeit - alle Statistiken sprachen für Leipzig und doch gelang Porto schnell der Ausgleich. Nach einem weiten Einwurf verloren die Leipziger im Strafraum gleich zwei Kopfballduelle und Vincent Aboubakar erzielte das 1:1.

In der Schlussphase kommt Timo Werner zu seinem Comeback

Es war nicht die einzige Szene, in der die Unerfahrenheit der Leipziger Mannschaft deutlich wurde. Auch das zweite Gegentor durch Ivan Marcano kurz vor der Halbzeit nach einem Eckball war vermeidbar und brachte Porto zurück ins Spiel. Denn kurz zuvor waren die Leipziger durch einen Doppelschlag erneut in Führung gegangen. Forsberg stand nach einem guten Pass von Marcel Sabitzer frei vor dem Tor und schloss überlegt in die rechte Ecke ein. Nur drei Minuten später setzte Augustin die Hintermannschaft der Portugiesen unter Druck und profitierte von einem kapitalen Fehler. Nach einem unfreiwilligen Doppelpass mit Marcano war der junge Franzose nicht mehr aufzuhalten und traf zum 3:1.

Wie schon beim Sieg in Dortmund am Samstag beeindruckten die Leipziger offensiv mit einer enormen Geschwindigkeit. Nach Ballgewinn starteten sofort mehrere Spieler in höchstem Tempo in die gegnerische Hälfte und trotz aller Erfahrung fanden die Portugiesen dagegen kein Mittel. Selbst aktiv wurde Porto dabei kaum. Der Tabellenführer der portugiesischen Liga beschränkte sich auf die Defensive und gelegentliche Konter. Gefährlich wurde es vor dem Tor von Peter Gulacsi abgesehen von Standardsituationen aber nicht wirklich.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb Leipzig die bessere Mannschaft, konnte sein spielerisches Übergewicht aber nicht mehr so oft in Chancen umsetzen. Erst als bereits eine Stunde gespielt war, kam Naby Keita im Strafraum zum Abschluss. Seinen abgefälschten Schuss klärte Marcano jedoch kurz vor der Linie. Wenig später setzte sich der schnelle Augustin bei einem Konter gut durch, sein Schuss verfehlte das Tor jedoch.

Kannte das Leipziger Spiel lange nur eine Richtung, wurde nun mehr wert auf die Absicherung gelegt. Das Umschaltspiel blieb zwar schnell, es schwärmten aber meist nur noch zwei Spieler aus und nicht wie zuvor drei oder vier. In der Schlussphase kam Werner zu seinem ersten Einsatz seit drei Wochen. Große Akzente konnte der Nationalspieler nach seinen Problemen an der Halswirbelsäulen-Muskulatur nicht setzen. Da den enttäuschenden Portugiesen trotz einer zaghaften Schlussoffensive auch nicht mehr viel gelang, störte das bei Leipzigs erstem Sieg auf europäischer Ebene aber niemanden. (Tsp)

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