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Japanisch für Anfänger: Kohei Narita traf für die Füchse gegen Wetzlar.

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32:24 gegen HSG Wetzlar: Füchse Berlin siegen deutlich

Die Füchse Berlin bezwingen die HSG Wetzlar, selbst Kohei Narita, eigentlich Spieler der zweiten Mannschaft, trifft beim 32:24-Sieg. Und ein künftiger Neuzugang spielt schon mal zur Probe vor - mit dürftigem Erfolg.

Kohei Narita strahlte noch lange nach Abpfiff wie ein Kind am Weihnachtsabend. Gut möglich, dass der Japaner noch gar nicht realisiert hatte, was ihm da gerade gelungen war. Tore asiatischer Spieler sind seit einigen Jahren vielleicht keine Besonderheit mehr in der Fußball-Bundesliga, im Handball passiert das dagegen außergewöhnlich selten.

So gesehen war der Applaus für den 25-Jährigen am Mittwoch nur angemessen: Im Bundesliga-Spiel der Füchse Berlin gegen die HSG Wetzlar traf Narita, der Teilnehmer eines Handball-Austauschprogramms und eigentlich Mitglied der zweiten Mannschaft ist, kurz vor Schluss zum 30:21 und durfte sich von 6103 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle feiern lassen. Die Aktion war die Krönung auf einen aus Berliner Sicht gelungenen Abend, der mit einem 32:24 (20:11)-Sieg der Füchse endete. „Es war unser Tag, das sah richtig, richtig gut aus“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson, „großes Kompliment an alle.“

Drei Tage nach der phasenweise desaströsen Leistung im EHF-Pokal gegen Porto (25:20) traten die Berliner wie ausgewechselt auf: aggressiv in der Defensive, schnell im Umschaltspiel nach Balleroberungen und konzentriert im Positionsangriff. Bereits nach elf Minuten hatten sie so viele Treffer zu Stande gebracht wie am Sonntag in der gesamten ersten Halbzeit, nämlich sieben. Überhaupt bewegte sich die Fehlerquote der Füchse in einem Bereich, der jeden Trainer zufrieden stellen muss. In der gesamten ersten Halbzeit landeten lediglich drei Berliner Würfe nicht im gegnerischen Tor, zudem leisteten sie sich ganze zwei technische Fehler. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung – zur Pause hatten sich bereits acht verschiedene Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen – wuchs der Vorsprung der Gastgeber über die Stationen 7:4 (11.), 13:7 (19.) bis zur Pause (20:11) kontinuierlich an.

Künftiger Neuzugang Kent Robin Tönnesen blieb ohne Treffer

Weil die Partie damit praktisch entschieden war, bestand die wohl spannendste Aufgabe in der zweiten Halbzeit darin, Kent Robin Tönnesen zu beobachten. Der Norweger in Diensten Wetzlars wechselt in der kommenden Saison bekanntlich zu den Füchsen und spielte am Mittwochabend am künftigen Arbeitsplatz schon mal auf Probe vor. Abgesehen von einem herausgeholten Strafwurf und einer erzwungenen Zeitstrafe war die spektakulärste Aktion des Rückraumspielers ein Ausflug in eine gepolsterte Werbebande: Tönnesen blieb ohne eigenen Treffer.

Dafür traf Kohei Narita. Wie er den Abend zu feiern gedenkt, wurde der Japaner anschließend gefragt. Angesichts mangelnder Deutsch- und Englischkenntnisse antwortete er mit einer eindeutigen Geste. Ein, zwei Bier, sollte das wohl heißen, wird er sich auf jeden Fall noch genehmigt haben.

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