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Update

4:0-Sieg in Aue: Hertha wieder auf Platz zwei

Hertha BSC hat steht nach einer starken Anfangsphase und einem klaren 4:0-Sieg bei Erzgebirge Aue wieder auf Platz zwei. Nach der Niederlage von Eintracht Braunschweig beträgt der Abstand zum Tabellenführer nun nur noch zwei Punkte.

Viele Zuschauer haben das erste Tor von Fußball-Zweitligist Hertha BSC im Auswärtsspiel beim Erzgebirge Aue überhaupt nicht mitbekommen. Wer zu spät ins Erzgebirgsstadion kam, wurde bestraft. Bereits nach 24 Sekunden gelang Adrian Ramos nach Flanke von Fabian Holland aus abseitsverdächtiger Position das zweitschnellste Zweitligator aller Zeiten. Demonstrativ rannte Ramos nach der Führung zum Reservestürmer Sami Allagui, der sich wie alle Herthaner über das Blitztor freute. Es war der Auftakt für den vierten Auswärtssieg dieser Saison, der am Ende mit 4:0 (2:0) verdientermaßen recht deutlich ausfiel. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Wir haben damit eine gute Ausgangsposition für das nächste Heimspiel am Donnerstag gegen den 1. FC Köln geschaffen“, sagte Herthas Trainer Jos Luhukay nach dem 13. Spiel hintereinander ohne Niederlage.

Als nach sieben Minuten der Ball ein zweites Mal im Tor der abstiegsbedrohten Sachsen lag, hatten sich viele der 11 150 Zuschauer wohl bereits mit einer Auer Niederlage abgefunden. Dass Herthas zweiter Torschütze offiziell erst in den nächsten Tagen gekürt werden könnte, spielte nur eine untergeordnete Rolle im allgemeinen Berliner Trubel vor dem Gästeblock. Nach einem Freistoß von Ronny jubelte Felix Bastians am meisten. Er wurde auch als Torschütze im Stadion angesagt. Die Deutsche Fußball- Liga führte hingegen Peter Niemeyer als Torschützen. Und in Wahrheit hat wohl der Auer und frühere Herthaner Oliver Schröder als letztes den Ball berührt. „Ich war mir schon sicher, dass ich es gemacht habe. Ich nehme es auf meine Kappe“, sagte Bastians lachend. Trainer Jos Luhukay fand es erfreulich, „dass wir nach nicht mal einer Minute in Führung gegangen sind und mit dem 2:0 nach sieben Minuten das Spiel bestimmen konnten. Ich war aber unruhig, weil wir nach den 2:0 nicht den richtigen Griff auf die Auer hatten.“

Interessant am Erfolg der Berliner ist dennoch, dass er trotz einiger Veränderungen in der Startelf relativ reibungslos zustande kam. Neben dem verletzten Verteidiger Peter Pekarik war Peer Kluge kurzfristig ausgefallen. Der Mittelfeldspieler wurde am Vormittag des Spiels wegen eines Magen-Darm-Infekts von seinen Eltern aus dem Mannschaftshotel abgeholt. Deswegen bestand Herthas Kader nur noch aus 17 Spielern; Verteidiger John Anthony Brooks durfte überraschend nur auf der Bank Platz nehmen. Dafür standen Felix Bastians, Roman Hubnik und Ben Sahar in der Startelf.

Die Viererkette mit dem aus dem Mittelfeld zurückgezogenen Marcel Ndjeng, Bastians, Hubnik und Fabian Holland war völlig neu formiert. Auch die Rolle von Fabian Lustenberger auf der Doppelsechs neben Peter Niemeyer hatte es zuletzt nicht mehr gegeben. Und der Israeli Sahar kam bei seinem ersten Einsatz von Beginn auf einer eher ungewohnten Mittelfeldposition zum Einsatz. „Die Mannschaft besteht eben nicht nur aus den ersten elf Spielern. Das ist wichtig“, freute sich Luhukay. „Aus Sicht des Trainers ist es sehr schön, dass man solche Möglichkeiten hat.“

Ab und an hakte es dennoch im Defensivverbund der Berliner. Die sich nie aufgebenden Auer hätten zumindest den Ehrentreffer verdient gehabt. „Im Großen und Ganzen ist nicht viel angebrannt. Wir trainieren das ja auch regelmäßig“, sagte Bastians. „In der zweiten Halbzeit haben wir es gut runtergespielt.“ Ronny verwandelte nach 56 Minuten einen Foulelfmeter zum 3:0, den Sahar im Zweikampf mit Nicolas Höfler herausgeholt hatte. Auch Edelreservist Sami Allagui kam noch zu seinem Erfolgserlebnis, als er 16 Minuten vor dem Ende zum 4:0 einschoss, nachdem ihm der ebenfalls eingewechselte Sandro Wagner den Ball perfekt in den Lauf gespielt hatte. Der Tunesier umkurve Aues Torhüter Martin Männel und schob den Ball aus spitzem Winkel über die Linie.

„Wir wussten, dass wir unsere Spiele gewinnen müssen. Dass die anderen dann irgendwann patzen, ist klar“, sagte Herthas Außenverteidiger Fabian Holland. „Wenn wir jedes Mal unser Spiel aufziehen und aggressiv auftreten, wird es schwer, uns zu schlagen.“ Spitzenreiter Eintracht Braunschweig liegt nun nur noch zwei Punkte vor Hertha BSC.

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