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4:2 in Wolfsburg: Frings führt Werder nach oben

Durch ein 4:2 beim VfL Wolfsburg zieht Werder Bremen an Bayer Leverkusen vorbei auf Platz drei. Ex-Nationalspieler Torsten Frings ist der überragende Mann bei Bremens Erfolg.

Von Christian Otto

Auftritte mit Wut im Bauch bleiben seine Spezialität. Als Torsten Frings die Mannschaft von Werder Bremen gestern zu einem beachtlichen 4:2 (1:2) -Erfolg beim VfL Wolfsburg schoss, war der Mann lange Zeit nicht zum Spaßen aufgelegt. Seine Mannschaft hatte nach einer schwachen ersten Halbzeit schon wie der Verlierer ausgesehen. Und auf der Vip-Tribüne des Wolfsburger Stadions saß mit Joachim Löw der Bundestrainer, der sich entschlossen hat, bei der Weltmeisterschaft in Südafrika auf die Dienste von Frings zu verzichten. Ob die Ausbootung des Bremer Mittelfeldspielers eine falsche Entscheidung gewesen sein könnte, dürften sich viele der rund 30.000 Zuschauer gefragt haben. Denn der starke Kapitän der Bremer führte sein Team zu einem wichtigen Sieg im Kampf um die internationalen Plätze. Werder zog an Leverkusen vorbei auf den dritten Tabellenplatz.

Es hat für die Bremer Elf selten etwas Gutes zu bedeuten, wenn Frings mit seiner rechten Hand abwinkt und sich entnervt abwendet. Der 33 Jahre alte Routinier musste von seiner Position vor Abwehr aus zunächst mit ansehen, wie Werder auf dem Weg zum Tor des Gegners mit jedem Meter nach vorne ein Stück Entschlossenheit abhanden kam. Es war bezeichnend, dass Bremens zwischenzeitlicher Ausgleich, den Frings per Foulelfmeter erzielte, auf einen Wolfsburger Fehler zurückzuführen war. Nach einem Pass von Mesut Özil kam Außenverteidiger Fabian Johnson im Zweikampf gegen Marko Marin einen Schritt zu spät und verursachte so den Elfmeter. Der Rest der Bremer Angriffsbemühungen blieb vor der Pause in der solide arbeitenden Abwehr des Gastgebers hängen.

Es war verblüffend, wie sich die Bremer zunächst hatten austricksen lassen. Obwohl Zvjezdan Misimovic keinen guten Tag erwischt hatte, gelangen dem Wolfsburger Spielmacher zwei geniale Pässe. Beim 1:0 durch Edin Dzeko, der den Ball bei seinem 20. Saisontreffer durch die Beine von Werders Torhüter Tim Wiese spitzeln konnte, hatte Misimovic die Richtung vorgegeben. Dem 2:1 für den VfL durch Grafite war ein weiteres Zuspiel des Bosniers vorausgegangen, das Werders Verteidiger Naldo unglücklich abgefälscht hatte.

Dass den Bremern trotzdem ein verdienter Auswärtssieg gelang, war zunächst einer schönen Flanke von Clemens Fritz und einem weiteren Fehler von Johnson zuzuschreiben. Der VfL-Verteidiger hatte Claudio Pizarro das 2:2 köpfen lassen. Und weil der entschlossene Frings das 3:2 sowie der eingewechselte Hugo Almeida auch noch das 4:2 folgen ließen, standen die Wolfsburger am Ende verdutzt und mit leeren Händen da, während Frings sich voller Genugtuung feiern ließ.

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