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Die Eisbären sind nach drei Siegen aus drei Spielen gegen Krefeld in das Finale um die Deutsche Eishockeymeisterschaft eingezogen.

© dpa

4:3-Sieg in Krefeld: Eisbären im Finale

Die Eisbären Berlin gewinnen auch das hart umkämpfte dritte Halbfinalspiel gegen Krefeld und treffen nun im Finale auf die Kölner Haie.

Auch höhere Mächte konnten – oder wollten - die Eisbären nicht stoppen. Vor dem Spiel waren die Eishockeygötter von den Fans der Heimmannschaft in der mit 8 029 Zuschauern restlos gefüllten Krefelder Arena angerufen worden, um einen Sieg der Berliner und damit das frühe Ende der Halbfinalserie noch zu verhindern. Doch die Eisbären ließen sich auch dadurch nicht stoppen: Sie besiegten die Pinguine im am härtesten umkämpften und intensivsten Spiel der Serie knapp mit 4:3 (2:0, 1:2, 1:1) und gewannen damit die Serie mit 3:0. Im Finale treffen sie nun auf die Kölner Haie, die ihr drittes Halbfinalspiel gegen den EHC Wolfsburg zeitgleich mit 4:2 gewannen, und haben damit weiterhin die Chance, erstmals drei Titel in Serie zu gewinnen.

Zwar begannen die Gastgeber engagiert und versuchten, das von Rob Zepp gehütete Tor der Berliner mit schnellem Passspiel in Gefahr zubringen – wirklich gute Chancen konnten sie dabei trotz allen Engagements aber nicht herausspielen. Die Berliner sahen sich das an, standen weitgehend konzentriert in der Abwehr, fuhren konsequente Checks und nutzten Krefelder Ungenauigkeiten ihrerseits zu Kontern. So kamen Darin Olver und Julian Talbot zu ersten guten Möglichkeiten, vergaben diese aber. Zu einem Zeitpunkt, als die Krefelder dann doch ernsthaft gefährlich zu werden schienen, konnte Frank Hördler den ersten Treffer für die Eisbären erzielen. Die Gastgeber zeigten sich sichtlich verunsichert, die Eisbären nutzten das konsequent. Sie kontrollierten nun das Spiel, und Barry Tallackson baute die Führung aus, als die Eisbären erstmals in Überzahl spielten. Diese Sicherheit konnten die Berliner allerdings nicht ins zweite Drittel hinüberretten. Kevin Clark, schon zuvor der auffälligste Krefelder Angreifer, nutzte ein Unaufmerksamkeit der Eisbären-Abwehr zum Anschlusstor. Ein Treffer, der den Pinguinen neuen Mut gab – und Roland Verwey die Kraft, um einen langen Sololauf zum Krefelder Ausgleich zu vollenden. Den Eisbären drohte das Spiel zu entgleiten – bis Jens Baxmann den neuen Krefelder Schwung mit dem dritten Berliner Tor bremste. Zuvor hatte Talbot die Latte getroffen. Der wie schon in den vergangenen Spielen starke Stürmer hatte bereits die ersten beiden Tore seines Teams vorbereitet. Es war eine Situation, wie man sie in den diesjährigen Play-offs schon häufiger gesehen hatte: Nach einem temporären Kontrollverlust besitzen die Eisbären die Routine und Kaltschnäuzigkeit, um die passende Antwort zu geben.

Die alte Souveränität kehrte aber nicht zurück. Das lange so einseitige Spiel war zu einem intensiven, offenen Schlagabtausch geworden. Florian Busch erhöhte in der Anfangsphase des Schlussdrittels auf 4:2, Herbert Vasiljevs schloss umgehend einen Konter in Unterzahl zum erneuten Anschlusstreffer ab. Es war bereits der siebte Play-off-Treffer des 36-Jährigen in dieser Saison.

Gegen die Krefelder, die nun aufopferungsvoll gegen das Ausscheiden kämpften und endlich auch spielerisch zeigten, dass sie völlig zurecht im Halbfinale standen, wurde das Spiel für die Berliner zu einer einzigen Abwehrschlacht, die sie mit letztem Einsatz, viel Glück und einem mehrfach hervorragend reagierenden Zepp letztlich überstanden. Sollte es die Eishockeygötter tatsächlich geben, waren sie an diesem Nachmittag jedenfalls auf Berliner Seite.

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