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Unions Spieler bejubeln das 1:0.

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Update

5:0 gegen Kaiserlautern: Der 1. FC Union Berlin schießt das Schlusslicht ab

Eine Halbzeit lang spielt Union seinen Gegner an die Wand. Sebastian Polter erzielt drei Treffer und verschießt sogar noch einen Elfmeter.

Es war alles vorbereitet. Der Ball lag auf dem Elfmeterpunkt, die Fans des 1. FC Union auf der Waldseite hatten beste Sicht und Sebastian Polter nahm Anlauf für sein drittes Tor an diesem denkwürdigen Montagabend. Der Stürmer lief an – und scheiterte mit seinem unplatzierten Schuss an Torwart Marius Müller. Es sollte vor 20 592 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei die einzige Enttäuschung für Polter und die Berliner bleiben beim 5:0 (4:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Durch drei Treffer von Polter, einen Sonntagsschuss von Steven Skrzybski und ein Eigentor von Giuliano Modica holte Union den ersten Sieg seit Anfang August. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten sich die Berliner in einen regelrechten Rausch und zeigten – allerdings gegen einen desolaten Gegner – eine beeindruckende Reaktion auf die Ergebniskrise mit fünf Spielen ohne Sieg. Durch den wichtigen Erfolg hat Union als Neunter den Rückstand zu den Aufstiegsplätzen auf vier Punkte verkürzt.

„Das war sensationell“, sagte Unions Trainer Jens Keller, und meinte damit vor allem die Leistung seines Torjägers Polter: „Alle drei Tore mit links – den Fuß hat er doch sonst nur zum Stehen.“

Wie erwartet rotierte Jens Keller nach der Niederlage in Sandhausen wieder zurück. Bis auf Damir Kreilach, der eine Pause erhielt und von Grischa Prömel ersetzt wurde, begannen die Berliner mit der Stammformation. Die Entlassung von Norbert Meier in Kaiserslautern kam Union eigentlich eher ungelegen. Keller und sein Team wussten nicht so richtig, wie sie das Schlusslicht taktisch und personell erwarten sollten. Manfred Paula baute seine Mannschaft dann auch auf vier Positionen um. So schwach, wie sich der viermalige Deutsche Meister in der Folge präsentierte, hätte der Interimstrainer nach einer halben Stunde aber wohl am liebsten das gesamte Team ausgewechselt.

Das frühe 1:0 war ein Wirkungstreffer

Schon in den ersten Minuten deutete sich an, in welche Richtung das Spiel laufen würde. Union war hellwach und störte das Aufbauspiel der Gäste schon weit in deren Hälfte. Daraus ergaben sich immer wieder gute Ballgewinne und Möglichkeiten zum schnellen Umschalten. Anders als in Sandhausen machten die Offensivspieler der Berliner viele Läufe in die Tiefe und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen.

Für den starken Beginn belohnten sich die Köpenicker dann auch schon in der sechsten Minute. Kristian Pedersen antizipierte auf Höhe der Mittellinie stark und bugsierte den Ball zu Polter. Der nahm den Ball 25 Meter vor dem Tor mit rechts an, drehte sich und schoss mit links gefühlvoll in den Winkel. Nach Wochen ohne Erfolgserlebnis und vielen Diskussionen um seine körperbetonte Spielweise war Polter die Erleichterung beim Jubel deutlich anzusehen.

Das frühe 1:0 war ein Wirkungstreffer. Kaiserslautern war nun vollends verunsichert und leistete sich haarsträubende Fehler im Spielaufbau, während bei Union die Leichtigkeit zurückkehrte. Das zweite Tor fiel jedoch nach einer Ecke, bei der Fabian Schönheim Modica zu einem Eigentor zwang. Als Polter von Skrzybski mit einem präzisen Steilpass allein Richtung Tor geschickt wurde und das 3:0 erzielte, war das Spiel schon nach 25 Minuten praktisch entschieden. Die sehenswerte Direktabnahme von Skrzybski, die leicht abgefälscht an die Lattenunterkante und ins Tor flog, und der dritte Treffer von Polter kurz vor dessen Auswechslung rundeten den perfekten Abend für den 1. FC Union ab. Daran konnten auch der verschossene Elfmeter und weitere vergebene Chancen nichts ändern.

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