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5,05 Meter: Weltrekord durch Stabhochspringerin Issinbajewa

Jelena Issinbajewa hat am Montagabend in Peking einen Weltrekord im Stabhochsprung erzielt. Mit 5,05 Metern gelang der Russin der 24. Weltrekord ihrer glamourösen Karriere.

„Ich wollte heute Abend unbedingt den Weltrekord holen und bin so happy, dass es geklappt hat“, sagte die 26-Jährige, nachdem sie ihre am 29. Juli in Monte Carlo aufgestellte Bestmarke um einen Zentimeter verbessert und den Triumph vor 91000 Zuschauern auf der Ehrenrunde gefeiert hatte.

Den zweiten Olympiasieg nach 2004 konnte ihr die US-Amerikanerin Jennifer Stuczynski, die bei 4,85 Meter am Limit war, nicht streitig machen. Bronze ging an Swetlana Feofanowa (Russland/4,75). Zufrieden waren die beiden deutschen Starterinnen. Carolin Hingst vom USC Mainz und die Leverkusenerin Silke Spiegelburg sprangen mit jeweils 4,65 Meter auf Platz sechs und sieben. „Die 4,70 Meter waren knapp, aber ich bin mit dem siebten Rang überglücklich“, sagte Spiegelburg, die 2004 in Athen 13. war.

Amerikanerin vergreift sich im Ton

Besonders beflügelt hatte Jelena Issinbajewa im Olympia-Finale die Fehde mit der US-Meisterin Stuczynski, die sich im Ton vergriffen und ihr gehässig angekündigte hatte: „Ich hoffe, ich kann in Peking in einen russischen Hintern treten.“ Die Rivalin aus Wolgograd zeigte ihr die kalte Schulter und gab die sportliche Antwort.

Erst bei 4,70 Metern stieg sie in den Wettkampf ein, da waren die beiden deutschen Starterinnen schon ausgeschieden. Mit ihrem zweiten Sprung über 4,85 Meter war Jelena Issinbajewa, die himmelblaue Schuhe mit goldenen Streifen im Medaillenkampf trug, schon Olympiasiegerin. Das Solo auf der Leichtathletik-Bühne reizte die charismatische Sportlerin aber dermaßen, dass sie die 5,05 Meter auflegen ließ. Die frühere Kunstturnerin hüllte sich zunächst in eine Daunendecke und katapultierte sich dann hellwach in die Höhe. „Ich habe mich wie eine Sängerin gefühlt, die allein vor ihrem Publikum stand.“

Blickrichtung London 2012

Nach den Peking-Spielen will die zweimalige Weltmeisterin ihre Weltrekordjagd fortsetzen und das zweite Gold versilbern. „Mein Ziel sind 35 Weltrekorde, wie sie Sergej Bubka geschafft hat“, sagte die im Steuerparadies Monaco lebende Höhenjägerin. „Ich denke, dass ich bald Höhen von 5,15 bis 5,20 Meter springen kann, es würden dann etwa 35 oder 36 Rekorde sein.“ Bisher hat die Stabhochsprung-Millionärin 24 Weltbestmarken im Scheibchen-Verfahren aufgestellt und dafür bis zu 50 000 Dollar pro Rekordflug kassiert.

Fast außer Konkurrenz anzutreten, findet die zweifache Weltmeisterin überhaupt nicht langweilig. „Ich liebe es an der Spitze zu sein und möchte es so lange wie möglich bleiben“, sagte Jelena Issinbajewa. „Vier Jahre bis zu den Olympischen Spielen in London wären nicht schlecht.“ (dpa)

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