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© dpa

5:1 in Bochum: Bayern München: Besser, immer besser

Mit dem 5:1-Erfolg beim VfL Bochum setzt der FC Bayern München seine Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga fort.

Der FC Bayern München hat in Bochum ein zweifelhaftes Jubiläum gefeiert. Zum fünfzigsten Mal nacheinander steht der deutsche Rekordmeister nicht an der Tabellenspitze. Aber wenn die Bayern so weitermachen wie gestern in Bochum, könnte sogar die Prophezeiung von Uli Hoeneß noch eintreffen: Der hatte vor einigen Wochen der Konkurrenz gedroht, dass der FC Bayern noch Herbstmeister werde. Der souveräne Auftritt der Münchner beim VfL Bochum stand für die wieder erwachte Stärke. Beim 5:1 (3:0) über einen wehrlosen Abstiegskandidaten setzten die Bayern ihre Aufholjagd fort. Gegen den überforderten VfL trafen Mario Gomez, Ivica Olic und Danijel Pranjic, hinzu kam ein Eigentor von Mergim Mavraj. Der Bochumer Freistoßschütze Christian Fuchs traf erst, als es längst zu spät war. „Im Moment strotzen wir vor Selbstbewusstsein“, sagte Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger.

Dem 4:1-Sieg bei Juventus Turin ließ die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal einen weiteren überzeugenden Auftritt folgen. „Wir haben eine sehr schöne Woche hinter uns“, sagte Mario Gomez. „Wir haben nach wie vor nichts erreicht, aber wir sind auf einem guten Weg.“ Van Gaal hatte derselben Startelf vertraut, die sich am Mittwoch für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert hatte. Der Verzicht auf eine Rotation erwies sich als richtig. Die Bayern nahmen den Schwung und das Selbstvertrauen mit, die ihnen das jüngste Erfolgserlebnis gegeben hatte. Sie ließen keinen Zweifel daran, auch im Alltag etwas zu wollen. Die Münchner kontrollierten von Beginn Ball und Bochum. Der VfL ließ sich nicht aus der Reserve locken, sondern lauerte – zumeist vergeblich – auf Konterchancen.

Gut zwanzig Minuten hielt die Bochumer Verteidigungslinie, dann lenkte Mario Gomez eine Flanke seines Sturmpartners Ivica Olic aus sechs Meter Entfernung zur Führung ins Tor. Das frühe Ende der Bochumer Hoffnungen – falls der VfL jemals welche hatte. Mit der Führung im Rücken fiel es den Münchnern leicht, ihre Stärken auszuspielen. Dabei halfen die verunsicherten Bochumer ihnen auch noch tatkräftig. Der sachte Aufwärtstrend, gespeist von drei Spielen ohne Niederlage, verhalf der Heimelf nicht zu dem Mut, der nötig gewesen wäre, um den Bayern wirksam oder wenigstens beherzt entgegenzutreten. Das 0:2 trug schon fast Züge einer Kapitulationserklärung. Mergim Mavraj brachte Bochum mit einem fehlgeschlagenen Abwehrversuch noch mehr in Bedrängnis. Als Gomez’ Flanke auf ihn zukam, ging der Schuss des VfL-Verteidigers buchstäblich nach hinten los – ins eigene Tor.

Olic rundete die nahezu makellose erste Hälfte mit dem dritten Tor des Tages ab. Dafür ließen die Fans ihn mit Ivica-Ivica-Rufen im Stakkato hochleben. Diese Rufe wurden noch ein wenig inbrünstiger, als Olic zu Beginn des zweiten Durchgangs die Demonstration der Stärke mit seinem Kopfball zum 4:0 fortsetzte. „So einen Spieler braucht man“, sagte Bayerns Kapitän Mark van Bommel.

Für den VfL ging es nur noch darum, ein Debakel zu vermeiden. Aber auch dieses Minimalziel erwies sich als zu anspruchsvoll für die Bochumer. Es war nicht einmal eine Stunde absolviert, da erzielte Pranjic mit voller Wucht das fünfte Tor. Danach ließen die Bayern allerdings Gnade walten und wurden ein wenig nachlässiger. Sie erlaubten dem VfL, eine Viertelstunde mitzuspielen und sogar ein kleines eigenes Erfolgserlebnis in Form eines Tores. Mehr aber nicht.

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