zum Hauptinhalt
Neu-Eisbär Berlins Claude Giroux (l) spitzelt den Puck an Augsburgs Tobias Draxinger vorbei.

© dpa

5:1-Sieg gegen Augsburg: Eisbären feiern deutlichen Sieg

Gegen den Tabellendritten aus Augsburg gewinnen die Eisbären klar mit 5:1 (2:0, 3:0, 0:1). Die beiden NHL-Stars Daniel Brière und Claude Giroux heben den Angriff der Berliner auf ein neues Niveau und sind an drei der fünf Tore beteiligt.

Seitdem Daniel Brière und Claude Giroux bei den Eisbären stürmen, ist aus einer guten Berliner Offensivabteilung ein Angriff mit Weltklasse geworden. Schließlich gehören die beiden Kanadier schon in der besten Eishockeyliga der Welt, der NHL, zu den besten der Besten. Dass das Duo nun in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Gegenspieler erschreckt, darf nicht verwundern, kann aber die Gegner schon mal verärgern. Die Augsburger Panther hatten jedenfalls – obwohl immerhin als Tabellendritter angereist – am Freitag wenig Spaß in Berlin: Vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof siegten die Eisbären 5:1 (2:0, 3:0, 0:1) 

Beim Debüt von Brière und Giroux gegen die Kölner Haie am vergangenen Freitag schmissen die Eisbären noch eine wilde Party. Die Berliner Profis benahmen sich da noch so wie Teenager, die es in Abwesenheit der Eltern krachen lassen und es dann aber nicht schaffen, die Reste der Feier rechtzeitig wegzuräumen. In der Defensive waren die Berliner gegen Köln sehr nachlässig, daher reichten dann fünf Eisbären-Tore nur zu einem 5:6. Gegen Augsburg wurde es zwar im Drittel der Eisbären schon mal bunter, aber da die Berliner es schafften, das Spiel vor allem in der Zone des Gegners stattfinden zu lassen, kassierten sie lange kein Gegentor. Zudem spielt Eisbären-Torwart Rob Zepp längst eine Art Libero, weil die eigenen Abwehrspieler doch sehr offensiv orientiert sind. 

Machte nichts gegen Augsburg. Denn da sah vor allem Patrick Ehelechner viele Pucks auf sich zufliegen. Es war zu viel für den Torwart der Panther. Matt Foy traf früh zum 1:0 für die Berliner und zeigte bei seinem schön abgefälschten Schuss, dass er nach Anlaufschwierigkeiten in Berlin so langsam in Schwung kommt. Es war im Übrigen ein Tor, bei dem die beiden Berliner NHL-Stars nicht auf dem Eis waren. Bemerkenswert, denn bei den drei folgenden Berliner Treffern war das anders:  2:0 durch Jens Baxmann, Vorlage Giroux, 3:0 Giroux, Vorlage Brière und dann das 4:0 durch André Rankel, Vorlage Brière. "Die beiden Jungs machen es uns sehr einfach", sagte Eisbären-Verteidiger Baxmann, "nicht nur, weil sie selbst gut spielen, sondern weil sie auch Raum für andere schaffen."

Gut, damit hatten es die Augsburger verstanden. Sie resignierten. Eine 4:0-Führung ist ja zumindest im Eishockey erfolgversprechend. Vincent Schlenker räumte gegen Ende des zweiten Drittels mit seinem Tor zum 5:0 letzte Zweifel am Sieg der Eisbären aus. Ehelechner räumte danach seinen Arbeitsplatz. Leonardi Conti kam ins Augsburger Tor, nun durften die Schwaben mitspielen, durch Maximilian Schäffler auch ein Tor erzielen und sich darüber freuen, dass Brière und Giroux sich am Ende zurückhielten. 

Die Bilanz der beiden Kanadier ist trotzdem erstaunlich: Brière hat zehn Punkte auf seinem Scorerkonto, Giroux sieben – und das nur nach drei Spielen in der DEL. Es werden aber nach Lage der Dinge noch einige Punkte mehr werden für die beiden Kanadier bei den Eisbären. Im Tarifstreit der NHL gab es auch am Donnerstag keine Einigung. Bei einem Treffen zwischen Liga und Spielergewerkschaft NHLPA lehnten die Teambesitzer im Tarifstreit um die Beteiligung der Spieler an den Gesamteinnahmen alle Vorschläge der Gegenseite ab. Ein  neues Treffen ist nicht geplant, das Spiel in der NHL ruht auf unabsehbare Zeit. Liga-Chef Gary Bettmann bezeichnete den Ausgang der Gespräche als „Rückschritt“.

Die Eisbären dürfte es weniger stören. Sie können mit den Problemen in der NHL zurzeit ganz gut spielen, das haben sie gegen Augsburg eindrucksvoll demonstriert. 

Zur Startseite