zum Hauptinhalt

Sport: 5:2 gegen Kassel: Die Eisbären rücken näher an die Spitze

Berlin - Es war ein großer Freitagabend für Nolan McDonald. Endlich wieder Eishockey, und dann auch noch erstmals erstklassig.

Berlin - Es war ein großer Freitagabend für Nolan McDonald. Endlich wieder Eishockey, und dann auch noch erstmals erstklassig. Ehrfürchtig bestaunte der Kanadier den riesigen Videowürfel in der Berliner Großarena und verpasste so vor Spielbeginn fast die Präsentation seines Teams an der Mittellinie. Dann schlitterte er doch noch zu den Kameraden, schob vor 14 200 Augenzeugen mit zittriger Hand seinen Helm zurück. „Und im Tor der Kassel Huskies: Nolan McDonald“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Ein stolzer Moment für den Aufgerufenen. Mit 31 Jahren hatte er den Sprung in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) geschafft. Der Gegner aus Berlin verdarb ihm den Premierenabend aber und siegte 5:2 (1:0, 2:1, 2:1).

McDonald war bei Kassels Niederlage kein Vorwurf zu machen. Schließlich hatten ihn die Huskies überraschend aus der Inaktivität in die DEL befördert. Einst hat der Torwart mit Weißwasser gegen den Abstieg in der Zweiten Liga gekämpft. Doch das hat nichts mit der DEL zu tun – und selbst da offenbarte sich gestern ein Klassenunterschied zwischen dem Tabellenzweiten aus Berlin und dem Vierzehnten aus Hessen. Mit lieblosem Spiel konnten die Eisbären den biederen Gegner beeindrucken. Nach dem Tor zum 1:0, Tyson Mulock erzielte es, durfte kaum daran gezweifelt werden, dass die Berliner auch im vierten Saisonspiel gegen Kassel zu einem Sieg kommen würden. Immerhin, ab Drittel zwei boten die Eisbären ihrer unermüdlich feiernden Kundschaft in der ausverkauften Halle mehr. Sven Felski schoss ein schönes Tor zum 2:0 und Richie Regehr überwand McDonald mit einem harmlosen Distanzschuss.

Damit es dann nicht zu langweilig wurde, gestatteten die Berliner den Huskies das Anschlusstor durch Thorben Saggau. Manuel Klinge durfte im letzten Drittel nach einem Lapsus von Eisbären-Verteidiger Andy Roach sogar noch nachlegen. Nathan Robinson beruhigte dann aber die Berliner Nerven, indem er das 4:2 erzielte. Florian Busch traf noch zum 5:2.

Für die Eisbären war der Erfolg doppelt schön: Hannover verlor 2:3 nach Verlängerung in Mannheim, somit sind die Berliner nun nur noch fünf Punkte hinter dem Tabellenführer. Noch bleiben den Eisbären acht Hauptrundenspiele, der Kampf um den ersten Rang und die beste Ausgangsposition für die Play-offs ist noch nicht verloren. Dieses Problem haben die Huskies nicht mehr. Für sie ist die Saison vor den Play-offs beendet – und damit vermutlich auch das Kurzengagement für Nolan McDonald in der DEL. Claus Vetter

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false