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Sport: 50 m Freistil: Noch ein Weltrekord für Inge de Bruijn

Die Geste war nicht geplant, weil nicht planbar. Gary Hall Jr.

Die Geste war nicht geplant, weil nicht planbar. Gary Hall Jr. widmete seine Goldmedaille über 50 m Freistil den Diabetikern dieser Welt. "Ich will mit diesem Gold allen meinen Leidensgenossen Mut machen. Man kann auch mit dieser Krankheit Großes leisten", sagte der 25-Jährige, der seit 1999 weiß, dass er ein Leben lang auf Insulinspritzen angewiesen sein wird. Gary Hall teilte sich Gold nach 21,98 Sekunden mit seinem Landsmann Anthony Ervin. Dem Niederländer Pieter van den Hoogenband blieb nur Bronze. Die 50 m Freistil von Sydney sind der erste zeitgleiche Zieleinlauf in einem Olympia-Pool. 1972 gab es in München über 400 m Lagen zwischen dem Schweden Gunnar Larsson und Alexander McKee (USA) ebenfalls einen auf die Hundertstelsekunde gleichen Anschlag, doch hatte Larsson damals zwei Tausendstel weniger. Die Messung auf Tausendstel wurde danach abgeschafft.

Hall hatte in Atlanta vor vier Jahren zweimal gegen den Russen Alexander Popow verloren. Im Kampf um das dritte Gold hintereinander auf der gleichen Strecke hatte Popow keine Chance. Platz sechs blieb ihm auf der Schlussetappe seiner grandiosen Karriere. Die Niederländerin Inge de Bruijn hingegen meldete mit Weltrekord - 24,13 Sekunden - schon im Halbfinale über 50 m Freistil ihre Ansprüche auf die dritte Goldmedaille und den inoffiziellen Titel des erfolgreichsten Einzelstarters an.

Am vorletzten Tag fielen erneut alle deutschen Hoffnungen auf Einzel-Medaillen ins Wasser. Die Erlanger Schülerin Hannah Stockbauer musste bei ihrem Olympia-Debüt als Fünfte über 800 m Freistil wie schon über 400 m Lehrgeld zahlen. Jana Henke aus Potsdam wurde ebenso Siebte wie Antje Buschschulte aus Magdeburg über 200 m Rücken und der Neusser Thomas Rupprath über 100 m Schmetterling. Zwei Mal Bronze vor dem Schlusstag - so schlecht sah es seit Helsinki 1952 mit einmal Bronze nicht aus. "Ich bin froh, dass alles vorbei ist und ich Urlaub habe", sagte Hannah Stockbauer, "jetzt esse ich Burger, Burger, Burger." Von Olympiasiegerin Brooke Bennett, die in 8:19,67 Minuten überlegen ihren Triumph von Atlanta wiederholte, war sie in 8:30,11 noch Welten entfernt. Enttäuscht war sie nicht: "Ich bin ein bisschen stolz auf mich. Fünfte und Sechste, ich kann zufrieden sein."

Immerhin durfte sich Sandra Völker, vor vier Jahren in Atlanta noch mit Silber und zwei Mal Bronze dekoriert, im 50-m-Sprint über den Einzug in den Endlauf freuen. Über 100 m Rücken und 100 m Freistil war sie im Halbfinale ausgeschieden. 25,22 Sekunden waren die fünftschnellste Zeit. "Das einzige Ziel heute war, ins Finale zu kommen", sagte die 26-Jährige

Mühelos schwammen die deutschen Lagen-Staffeln in die Finals. Stev Theloke, Jens Kruppa, Thomas Rupprath und Torsten Spanneberg sorgten in 3:38,50 Minuten als Vorlauf-Schnellste für einen deutschen Rekord. Nach Platz drei zusammen mit Antje Buschschulte, Sylvia Gerasch und Katrin Meißner warnte Franziska van Almsick vor zu großen Erwartungen. "Man wird langsam ein bisschen müde. Das sind jetzt die letzten Kräfte, die wir mobilisieren."

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