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50+1-Regel bleibt: Die Bundesliga lehnt Investoren ab

Die 50+1-Regel im deutschen Fußball bleibt. Auch in Zukunft soll diese Regelung verhindern, dass Investoren wie zum Beispiel in England mehr als 50 Prozent der Klub-Anteile erwerben können.

Frankfurt am Main -Die Vertreter der Bundesliga-Vereine sprachen sich auf ihrer Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main am Dienstag eindeutig für die Beibehaltung aus. Wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) mitteilte, habe es lediglich eine Stimme für eine Abschaffung der bisherigen Regelung gegeben. Diese kam vermutlich von Hannovers Präsident Martin Kind, der den Antrag gegen die 50+1-Regel eingebracht hatte. Zudem gab es drei Enthaltungen, die übrigen 32 Vertreter sprachen sich für den Status quo und damit gegen englische Verhältnisse mit einer Mehrheitsbeteiligung finanzkräftiger Investoren aus. „Damit bleibt sich die Bundesliga treu und setzt weiter auf die Faktoren, die in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend zum Erfolg des deutschen Profifußballs beigetragen haben: Stabilität, Kontinuität und die Nähe zum Fan“, sagte Ligapräsident Reinhard Rauball. Kind zeigte sich enttäuscht über die Klarheit des Votums. Er hätte für seine gewünschte Satzungsänderung eine Zweidrittelmehrheit benötigt. Kind kämpft seit Jahren für eine Modifizierung und erhofft sich von einer Öffnung für externe Geldgeber mehr Chancengleichheit.

Ebenfalls mit nur zwei Ja-Stimmen abgelehnt wurde der Vorschlag des Zweitligisten FSV Frankfurt. Er sah die Erarbeitung eines Konsensmodells vor, das den Investoren mehr Einfluss eingeräumt, eine Vereinsübernahme aber untersagt hätte. Der FC Schalke 04 zog seinen Antrag, eine Gehaltsobergrenze für Vereine einzuführen, von sich aus zurück. Demnach hätten Klubs maximal 70 Prozent ihrer Einnahmen in Gehälter investieren dürfen.

Die Frage ist nun, wie es weitergeht. Kind hatte im Tagesspiegel angekündigt, wenn auf der DFL-Versammlung keine Modifikation der 50+1-Regel beschlossen werde, wolle er vor ein ordentliches Gericht ziehen. „Ich gehe nicht davon aus, dass sich unser Denken modifizieren wird“, sagte er nach der Versammlung. „Ich sehe das gelassen“, meinte Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt. „Es dauert lange Zeit, bis der Europäische Gerichtshof das entscheiden würde. In dieser Zeit könnte man sich darauf vorbereiten.“ Tsp/dpa

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