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Verloren - aber Selbstvertrauen getankt: Dirk Nowitzki und die deutsche Nationalmannschaft im Spiel gegen Frankreich (hier: Boris Diaw).

© dpa

63:68 gegen Frankreich: Deutschland verliert Generalprobe vor der Basketball-EM

Zum Coup gegen Frankreich reichte es nicht ganz. Der letzte EM-Test der deutschen Basketballer machte dennoch Hoffnung. Allerdings muss bei der EM mit der Vorrunde in Berlin alles passen, damit Deutschland die Gruppenphase übersteht.

Generalprobe verloren, viel Zuversicht gewonnen! Eine Woche vor dem EM-Start haben sich die deutschen Basketballer um Superstar Dirk Nowitzki zwar erneut Titelverteidiger Frankreich geschlagen geben müssen, zwei Tage nach dem Debakel von Straßburg aber eine klare Leistungssteigerung gezeigt. Zum erhofften Sieg reichte es am Sonntag in Köln beim 63:68 (38:32) dennoch nicht. Trotzdem machen sich Nowitzki und Co. nach zwei freien Tagen am Mittwoch voller Zuversicht auf den Weg nach Berlin, wo am Samstag gegen Island die erste EM-Partie auf dem Programm steht.

„Das war heute deutlich besser als am Freitag“, sagte Nowitzki, der am Ende auf zehn Punkte kam. Am Freitag war die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes in Straßburg beim 56:72 vom EM-Topfavoriten phasenweise vorgeführt worden. Diese Schmach wollte das Team von Bundestrainer Chris Fleming vor 18 500 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena unbedingt wettmachen. „Ich denke, das ist uns gelungen“, sagte der Würzburger.

Nowitzki: "Habe mich heute am besten gefühlt"

Bester Werfer im deutschen Team war Dennis Schröder mit 16 Punkten. „Ich denke, wir haben als Team gelernt. Wir haben viele Dinge gemacht, die uns positiv nach Berlin fahren lassen“, sagte der Point Guard von den
Atlanta Hawks. „Ich kann es kaum erwarten, dass endlich die EM anfängt.“ Im Gegensatz zum enttäuschenden Auftritt in Straßburg trat die deutsche Mannschaft im zweiten Duell mit den Franzosen deutlich engagierter auf. Vor allem in der Defensive agierte das Fleming-Team aggressiver. „Wir hatten uns in Frankreich deutlich unter Wert verkauft. Das wollten wir heute auch für uns korrigieren“, sagte Fleming.

Im Angriff setzte im ersten Viertel besonders Paul Zipser die Akzente. Der Münchner kam auf sechs Punkte. Auch Nowitzki wurde von seinen Mitspielern besser in Szene gesetzt als zuletzt. „Ich habe mich heute am besten gefühlt von allen Testspielen“, zog der 37-Jährige ein zufriedenes Fazit der Vorbereitung.

Frankreich schonte Tony Parker

Nach zehn Minuten führten die Gastgeber mit 16:10. Im zweiten Viertel ließ die DBB-Auswahl den Ball weiter gut laufen. Nowitzki setzte sich anders als zuletzt oft gegen zwei Gegenspieler durch, Schröder nutzte endlich öfter seine Schnelligkeit und traf zudem aus der Distanz. Zwischenzeitlich zog die deutsche Mannschaft auf zehn Punkte davon (31:21). Zur Pause führte die DBB-Equipe immer noch mit sechs Zählern.

Allerdings ließ Frankreichs Trainer Vincent Collet lange Zeit auch seine zweite Garde spielen. So kam Weltklasse-Point-Guard Tony Parker nur etwas mehr als sieben Minuten zum Einsatz. Weil das Parkett in der Kölner Arena anfangs extrem glatt war, hatten die Franzosen kurzzeitig sogar überlegt, gar nicht anzutreten. „Das wäre natürlich eine Katastrophe gewesen“, sagte Nowitzki, der zusammen mit Parker vor der Partie lange diskutiert hatte.

Fleming: "Es kann losgehen"

Auch nach der Pause hielt die DBB-Auswahl den EM-Favoriten zunächst etwas auf Distanz, konnte sich aber nicht weiter absetzen. Vor allem aus der Distanz wollten die deutschen Würfe jetzt nicht fallen, so dass die Franzosen erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung gingen (49:48). Die deutsche Mannschaft hielt aber dagegen. Alex King und Heiko Schaffartzik trafen per Dreier, Deutschland führte wieder mit fünf Punkten (61:56).

Doch dann zogen die Franzosen das Tempo noch einmal an und drehten die Partie zu ihren Gunsten. „Wir müssen lernen, solche Partien noch besser zu Ende zu bringen“, meinte Schröder. Fleming war dennoch zufrieden. „Es kann losgehen!“ (dpa)

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