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Topscorer gegen Gießen: Albas Dashaun Wood.

© dpa

83:69-Sieg: Alba schlägt Gießen - zum letzten Mal?

Alba Berlin gewinnt gegen die Gießen 46ers mit 83:69. Es war womöglich der letzte Erstliga-Auftritt des von der Insolvenz bedrohten Bundesliga-Gründungsmitglieds aus Hessen.

Zwei Tage nach dem ersten deutschen Sieg in der Euroleague-Zwischenrunde könnte Alba Berlin am Samstagabend Teil eines zweiten historischen Moments im deutschen Basketball geworden sein. Diesmal allerdings würden sich die Berliner wohl kaum darüber freuen. Albas 83:69 (42:35)-Sieg gegen die Gießen 46ers war womöglich der letzte Erstliga-Auftritt der von der Insolvenz bedrohten Gäste.

Das Bundesliga-Gründungsmitglied spielt als einziger Klub seit 1966 ohne Unterbrechung in der ersten Liga, muss in den kommenden Tagen aber durch Spenden mindestens 160.000 Euro aufbringen, um am Leben zu bleiben. Sollte das nicht gelingen, müsste der fünfmalige Deutsche Meister den Spielbetrieb sofort einstellen. „Ich hoffe sehr, dass es Gießen irgendwie schafft“, sagte Albas Heiko Schaffartzik, der in seiner Karriere zweimal bei den Hessen unter Vertrag stand. „Aber der Fall zeigt mal wieder, dass die Liga vielleicht ein oder zwei Teams zu groß ist."

Angesichts seiner ungewissen Zukunft begann der Tabellenletzte aus Hessen vor 10.107 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof mit verzweifeltem Mut. Angeführt von den gebürtigen Berlinern Achmadschah Zazai und Oskar Faßler sowie dem 36 Jahre alten Center Elvir Ovcina hielt Gießen gut mit. Dass das Spiel bis weit in die zweite Hälfte offen blieb, lag allerdings auch an den Berlinern. Im 66. Vergleich zwischen den beiden Traditionsvereinen ließen die Alba-Profis jene Bissigkeit vermissen, mit der sie keine 48 Stunden zuvor Bamberg bezwungen hatten. Stünden Trainer Sasa Obradovic Haare zur Verfügung, er hätte sie sich angesichts so mancher schlafmützigen Aktion seines Teams wohl mehr als einmal gerauft.

Erst im Schlussviertel konnte sich Albas Mannschaft um Topscorer Dashaun Wood (15 Punkte) deutlich absetzen, der Widerstand der Gäste war gebrochen. Ein paar Spenden-Euros hätten die Gießener durch ihren engagierten Auftritt in Berlin schon verdient. Ob das reicht, wird sich erst in ein paar Tagen zeigen.

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