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Ganz oben angekommen. Lionel Messi feiert mal wieder einen Rekord.

© Reuters

86 Pflichtspieltore in einem Jahr: Messi knackt nächsten Torrekord von Gerd Müller

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Lionel Messi auch den Torrekord für ein Kalenderjahr von Gerd Müller knacken würde. Am Sonntag war es dann beim Spiel des FC Barcelona bei Betis Sevilla soweit.

Jetzt hat Lionel Messi auch Gerd Müllers Weltrekord. Der argentinische Weltklassestürmer des FC Barcelonas traf am Sonntagabend beim Ligaspiel der Katalanen bei Betis Sevilla zum 1:0 und 2:0. Mit den Treffern 85 und 86 in diesem Jahr verbesserte Messi die Bestmarke des einstigen Torjägers von Bayern München von 85 Pflichtspieltoren aus dem Kalenderjahr 1972. Messi bleiben bis zum Jahresende noch drei weitere Pflichtspiele um sein Torkonto weiter auszubauen - zwei in der Liga und das Hinspiel im Pokal-Achtelfinale gegen den Zweitligisten FC Córdoba.

Erst 24 Stunden vor der Partie hatte sich sein Einsatz in Sevilla endgültig geklärt. Am Mittwochabend war der dreimalige Weltfußballer in der Champions-League-Partie gegen Benfica Lissabon noch mit einem Bluterguss abtransportiert worden. Im Spiel selbst war von der Verletzung nichts zu sehen. Gleich beim ersten Versuch des 1,69 Meter kleinen Hochgeschwindigkeitsdribblers in der 16. Minute klappte es - keine zehn Minuten später war der Rekord endgültig sein.

Barcas Trainer Tito Vilanova hatte seine Spieler zuvor sogar davor gewarnt, nur auf den Torrekord zu schielen. „Man muss den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Wenn man einen Rekord erzwingen will, wird alles noch schwieriger.“ Vilanovas Sorge war unbegründet.

Mit seinem Rausch-Fußball, der unwiderstehlichen Spielkunst und Abschlusseffektivität verschiebt Messi ohnehin ständig die eigenen Grenzen. Als „Picasso des Fußballs“ wurde der inzwischen 25-Jährige von der Weltpresse schon gefeiert, als „Außerirdischer“, „Messias“ und „Gott in einem Barca-Trikot“. Dabei hatte der Hochbegabte mit dem Spitznamen „La pulga“ (der Floh) als Kind Wachstumsprobleme, die nur mit einer kostspieligen Hormontherapie behandelt werden konnte. Der FC Barcelona ließ sich davon nicht abschrecken, bezahlte die medizinische Unterstützung und gab Messi 2000 seinen ersten Vertrag - unterschrieben auf einer Tischserviette.

Seitdem hat er dreimal die Champions League geworden, fünfmal die spanische Meisterschaft, zweimal den spanischen Pokal, wurde Olympiasieger 2008 und dreimal Weltfußballer des Jahres. Anfang November hatte Messi bereits den legendären Pelé überholt, der 1958 für den FC Santos und die brasilianische Nationalelf 75 Pflichtspieltore erzielt hatte. Jetzt hat er auch den Uralt-Rekord von Müller geknackt.

Der 67 Jahre alte Müller scheint es gelassen zu nehmen. „Ich freue mich sehr für Lionel Messi. Er ist momentan der beste Spieler der Welt, und es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen“, wurde er in der Zeitung „Die Welt“ (Mittwoch) bereits vor Messis Rekordstreich zitiert. „Mir persönlich bedeuten Rekorde nicht viel, aber wenn es jemand verdient hat, mich zu überholen, dann Messi.“ (dpa)

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