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Ailton

© dpa

90 MINUTEN mit …: Duisburgs Ailton

"Wenn ich in der Startaufstellung spiele, treffe ich auch“, sagte der Duisburger Angreifer vor dem Spiel.

Ailton muss nicht lange warten. Zwar erlaubt die gegnerische Abwehr dem Stürmer des MSV Duisburg erst nach zwölf Minuten und 15 Sekunden den ersten Ballkontakt, doch schon kurz darauf dreht der Brasilianer jubelnd ab. "Wenn ich in der Startaufstellung spiele, treffe ich auch“, hat Ailton zuvor gesagt. Gestern durfte der Brasilianer von Beginn an spielen. Zum ersten Mal in dieser Saison.

Mangelnde Fitness hatte ihm sein Trainer Rudi Bommer in den zurückliegenden Wochen bescheinigt, seit er im Juli von Medienrummel begleitet verpflichtet wurde. Zwei karge Kurzeinsätze von insgesamt 56 Minuten durfte er deshalb nur verrichten. Bis gestern. Gegen Werder Bremen sah Bommer den idealen Zeitpunkt für Ailtons Debüt gekommen. Schließlich ging es gegen seinen früheren Verein, mit dem er 2004 das Double gewann und Torschützenkönig wurde.

Mit Sprechchören feiern ihn in der MSV-Arena deshalb die rund 1500 mitgereisten Werder-Fans. "Alle Menschen lieben Ailton“, sagt der 34 Jahre alte Brasilianer, dessen Trikot im Bauchbereich sichtbar spannt. Nach dem Anpfiff wartet er zumeist in Höhe der Bremer Abwehrreihe auf Zuspiele und ist entsprechend abseitsgefährdet. Bereits in der ersten Viertelstunde reckt Schiedsrichter-Assistent Detlef Scheppe die Abseitsfahne vier Mal in die Höhe. Ailton muss seine immer noch antrittsschnellen Sprints vorzeitig abbrechen. In der 15. Minute aber steht er exakt richtig, um nach einem Zweikampf zwischen Naldo und Christian Tiffert zum 1:1 abzustauben.

"für die Bundesliga muss ich nicht fit, sondern konzentriert sein"

"Dafür habe ich die letzten zwei Wochen im Training hart gearbeitet“, sagt Ailton, "für die Bundesliga muss ich nicht fit, sondern konzentriert sein, das habe ich bewiesen.“ Den anschließenden Jubel genießt er sehr. Es war sein erster Bundesliga-Treffer nach 538 Tagen. Damals schoss er für Hamburg ein Tor zum 2:0-Sieg in Duisburg. "Toni war dran, wir haben mit seiner Hereinnahme alles richtig gemacht“, sagt Bommer. "Es war kein Problem, Werder mal weh zu tun“, erklärt Ailton. Zumal Werder-Coach Thomas Schaaf sich sogar für seinen ehemaligen Schützling freut: "Schön für Toni, ich habe mit ihm tolle Dinge erlebt und habe mir schon gedacht, dass er gegen uns trifft.“ Schaaf kann darüber wohl auch so locker plaudern, weil Ailton seine zweite Torchance ungenutzt lässt. In der 43. Minute entzieht er sich der Bewachung Naldos, lässt seinen Landsmann geschickt aussteigen, scheitert aber freistehend an Werder-Keeper Christian Vander. "Mit meinem Spiel bin ich insgesamt zufrieden, nicht aber mit dem Resultat. Ein 1:3 ist bitter, aber das ist Fußball“, sagt Ailton.

Bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute müht er sich vergeblich. Trotzdem wird er vom gesamten Publikum mit Ovationen verabschiedet. Für Ailton hat sich der Einsatz gelohnt, Bommer kündigt an, dass er auch beim nächsten Match in Cottbus in der Startaufstellung stehen werde. Ailton ist bereits zuversichtlich, er sagt: "Toni wird noch mehr Tore schießen.“Roland Leroi

Roland Leroi

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