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Sport: 90 MINUTEN MIT Martin Max

Wie Rostocks Torjäger das Spiel gegen die Bayern erlebte

Bayern München kann warten. Es ist schon 15.38 Uhr, bis eben hat sich Martin Max (Foto: ddp) in aller Gründlichkeit die Nase gesäubert. Jetzt erst nimmt der Stürmer von Hansa Rostock seine Arbeit auf. Persson passt auf Max, der schiebt seinen Körper zwischen Thomas Linke und den Ball, lässt diesen abklatschen – doch der Schiedsrichter pfeift. Handspiel. Max schimpft, wird ermahnt, acht Minuten sind gespielt.

Max ist heiß, das hat er vor dem Anpfiff gesagt. Er hat mal bei 1860 München gespielt, und dieser Klub pflegt eine ausgeprägte Rivalität zu den Bayern. In München aber wollten sie ihn nicht mehr haben, den zweifachen Torschützenkönig. In 363 Bundesligaspielen hat er 106 Tore erzielt. Ihm wird vorgehalten, dass er nie gegen die großen Mannschaften treffe.

In Rostock läuft es für Max gut, sieben Tore hat er in sechs Spielen erzielt. Eine halbe Stunde ist gespielt, Max dribbelt mit dem Ball um den Strafraum herum. Schnell und überraschend sind nur seine Sprints ohne Ball. 28. Minute: Kuffour greift nicht an, Max dribbelt, flankt, doch Kahn pflückt den Ball herunter.

Max fällt jetzt auf – nicht wegen seiner Torgefahr, sondern weil er meckert. Michael Ballack schnauzt ihn an, Max geht irritiert weg. Halbzeit. Als Letzter kommt Max aus der Kabine, zwei Minuten später fällt der Ausgleich, 1:1. Eigentor, Linke war’s, sein Gegenspieler. Max reißt die Arme hoch. Er jubelt.

Die Bayern spielen kontrolliert. Eine Stunde ist rum. Hansa greift an, Max kommt an den Ball, dribbelt, drei Gegenspieler rücken näher. Linke grätscht den Ball ins Aus. Sekunden später: Makaay weiß nicht, wohin mit dem Ball. Als er zu Kahn spielen will, passt Max auf, rennt dazwischen. Kahn grätscht den Ball ins Aus.

Hansa drückt, ohne Max, auf den haben sich die Münchner Verteidiger konzentriert. Die Bayern führen wieder. Max wehrt sich. „Kommt, Jungs!“, brüllt er. Doch da kommt nichts mehr. Abpfiff. Max geht zu Kovac, tauscht sein Trikot. Das Hemd des FC Bayern müsste eine Nummer zu groß sein. Das war es immer in seiner Karriere.

André Görke

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