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Frings

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90 MINUTEN mit …: Torsten Frings

Nach seiner Verletzungspause hat Torsten Frings nach vier Monaten ´wieder ein Länderspiel bestritten. Wie der Bremer das Spiel in Dublin erlebt hat.

Bei seinem ersten Länderspiel nach gut vier Monaten läuft Torsten Frings als Kapitän auf und gewinnt gleich die Seitenwahl. Der Bremer beginnt zurückhaltend, mit kurzen Schritten und kurzen Pässen. Zehn Wochen lang hat er pausiert, vor dem Spiel in Dublin ist er gerade zweimal für Werder Bremen aufgelaufen. Gegen Kilbane kommt er einen Tick zu spät und zieht ihm die Beine von hinten weg. Das richtige Timing ist noch nicht da.

Als der eher defensiv veranlagte Simon Rolfes früh den verletzten Bastian Schweinsteiger ersetzt, muss Frings sich öfter ins Offensivspiel einschalten. Seine Stärken liegen woanders. Es fehlen ihm die kreativen Kräfte an seiner Seite, denen er sonst eine optimale Ergänzung ist. Eine Grätsche mit gestrecktem Bein gegen Reid hätte auch mit einer Verwarnung geahndet werden können.

Frings’ zögerlicher Beginn entspricht dem Spiel der gesamten Mannschaft. Als er nach einer halben Stunde seinen Rhythmus findet, gewinnen die Deutschen langsam die Kontrolle. Ein erster Schussversuch aus knapp 30 Metern misslingt. Fünfmal schießt er in der ersten Halbzeit aufs Tor, so oft wie kein anderer, aber echte Gefahr entsteht dabei nicht.

Noch immer fehlt ihm die gewohnte Dynamik, aber mit seiner Routine macht er vieles wett. Frings macht wenig falsch und scheut auch nicht den unpopulären Pass von der Mittellinie zurück auf Jens Lehmann, wenn es die Situation erfordert. Als die Iren zu Beginn der zweiten Halbzeit das Tempo forcieren, ringt der Kapitän um Ordnung. Er muss den auf dem rechten Flügel enteilten Keogh am Arm festhalten und holt sich dafür die Gelbe Karte ab.

Frings gestaltet nicht, er verwaltet. Seine Schritte werden kürzer, aber fast jeder Pass findet sein Ziel. Er muss durchhalten, die Mannschaft braucht seine defensive Spielintelligenz. Es ist sein 69. Länderspiel, er hat schon sehr viel bessere gemacht, aber am Ende steht die vorzeitige Qualifikation für die Europameisterschaft. Sven Goldmann

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