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Alles unter Kontrolle. Albas Reggie Redding (l.) im Duell mit Manuel Vanuzzo.

© dpa

96:93 im Rückspiel gegen Sassari: Alba Berlin zieht ins Eurocup-Viertelfinale ein

Alba Berlin hat sich im Achtelfinale des Eurocups gegen den italienischen Pokalsieger Dinamo Sassari durchgesetzt und damit schon jetzt das soll erfüllt. "Ab sofort haben wir keinen Druck mehr" freute sich Trianer Obradovic.

Als Cliff Hammonds den Ball zum 85:82 für Alba in den Korb stopfte, drehte sich Romeo Sacchetti weg und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Zwischen Alba Berlin und Dinamo Sassari waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen, der italienische Pokalsieger hatte noch alle Chancen, das Rückspiel im Eurocup-Achtelfinale zu gewinnen. Der Trainer der Italiener wusste in diesem Augenblick allerdings, dass sein Team keinen Vorsprung von mindestens acht Punkten würde herausspielen können, um die 83:91-Niederlage aus dem Hinspiel auszugleichen. Nicht gegen dieses Alba-Team, das eine mitreißende Leistung bot und am Ende mit einem verdienten 96:93 (39:45)-Sieg ins Viertelfinale einzog. „Heute hat jeder meiner Spieler etwas zum Erfolg beigetragen“, sagte ein stolzer Alba-Trainer Sasa Obradovic. „Wir können jetzt schon sagen, dass wir eine gute Europapokal-Saison gespielt haben. Wir haben ab sofort keinen Druck mehr, egal gegen wen wir spielen.“

Dass die Sarden sich einiges vorgenommen hatten, demonstrierte Flügelspieler Drake Diener schon beim Aufwärmen. Minutenlang stand der 32-Jährige im Mittelkreis der Arena am Ostbahnhof – und warf ganz entspannt aus rund zwölf Metern Entfernung Ball um Ball in den Korb. Auch die mehr als 150 mit einem gecharterten Flugzeug angereisten Sassari-Fans sangen sich warm und verliehen dem Dienstagabend eine würdige Europapokal-Atmosphäre. Nach knapp zwei Minuten zeigte Diener, dass er auch aus der vergleichsweise läppischen Entfernung von 6,75 Meter treffen kann und erzielte von der Dreierlinie die ersten Punkte für die Gäste.

Die Berliner liefen fast von Beginn an einem Rückstand hinterher, eine Minute vor der Halbzeitpause war das Polster aus dem Hinspiel erstmals komplett aufgebraucht. Beim Stand von 37:45 begann das Spiel sozusagen noch einmal bei null. Mit ihren begeisterten „DI-NA-MO“-Rufen hätten die italienischen Fans auch einen Abend zuvor an gleicher Stelle beim Pre-play-off-Spiel der Eisbären eine gute Figur gemacht.

Kurz nach dem Seitenwechsel schien das Spiel den Berlinern zu entgleiten: Sassari zog auf 13 Punkte davon. Alba antwortete mit einer 9:0-Serie, spätestens jetzt bekamen die 7743 Zuschauer ein überaus packendes Spiel geboten. So sehr die Italiener nun in der Defensive rackerten und im Angriff zu zaubern versuchten: Alba ließ den italienischen Pokalsieger nicht davonziehen.  Jetzt hätte die Stunde von Sassaris Distanzschützen schlagen müssen, doch die Italiener fanden nie in ihren gefürchteten Rausch von der Dreierlinie.

Auf wen Alba im Viertelfinale trifft, entscheidet sich erst am Mittwochabend zwischen BC Valencia und Khimki Moskau. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Berliner kommende Woche zum spanischen Tabellenzweiten reisen, der das Hinspiel gegen das russische Spitzenteam überraschend deutlich mit 75:59 gewonnen hat.

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