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Sport: Abend der Ausrufezeichen

Gummersbachs Handballer begeistern 17 000 Zuschauer beim Sieg über Hamburg

Köln. Es waren nur noch Sekunden zu spielen, ringsum waren die Zuschauer in der Kölnarena aufgestanden und feierten. Doch François-Xavier Houlet wollte den Ball partout nicht mehr Richtung Gegner treiben. Der Kapitän des VfL Gummersbach konnte sich das am Samstagabend leisten. Das Siegel auf den klaren 30:25 (14:10)-Sieg gegen den HSV Hamburg war schließlich lange gesetzt. Anders als in den bisherigen Saisonspielen in der Kölnarena, als gegen den THW Kiel und TuSEM Essen am Ende jeweils nur ein Tor für Gummersbach entschied. Und so genoss Houlet diesmal das umjubelte Finale, und als die Schlusssirene ertönte, knallte er den Ball mit voller Wucht auf den Hallenboden. Ein letztes Ausrufezeichen.

Der Sieg war mitnichten das Ergebnis individueller oder gar spielerischer Überlegenheit. Der VfL rang den HSV mit einer beeindruckenden kämpferischen Einstellung nieder. „Man hat in jeder Phase gemerkt, dass die Gummersbacher diesen Sieg unbedingt wollten“, sagte HSV-Trainer Bob Hanning. Auch das Publikum honoriert mittlerweile solche Akte der Willenskraft: Die 17 000 bedachten die Gummersbacher mehrfach mit Szenenapplaus. Selbst konzentrierte Defensive findet inzwischen dort Anklang: In den ersten 21 Minuten kassierte der VfL lediglich vier Gegentore.

„Das schlaucht, wenn man in der Abwehr so arbeitet wie wir in der ersten Viertelstunde“, sagte Frank von Behren, der im Abwehrzentrum gemeinsam mit Yoon vieles wegräumte, was auf ihn zugerannt kam. Von Behren, der sein erstes Spiel in der Kölnarena bestritt, schwärmte hinterher von einer „Weltklasse-Stimmung“. Nach seinem ersten Tor zum 7:4 (17. Minute) lief von Behren zu großer Form auf, von seiner Knieverletzung, die ihn zu einer langen Pause gezwungen hatte, war bei dem 1,98-m-Mann mit den Rasta-Locken nichts zu spüren.

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